19.03.2007, 18:55 | Suchen
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Es gibt Gesetzmäßigkeiten in der Spielebranche, die ebenso Bestand haben wie der regelmäßige Sonnenaufgang. Eine davon war: "Ein neues Jahr, ein neues EA Fußballspiel." Diese Regel scheint nun jedoch gebrochen zu sein und wurde durch "Ein neues Jahr, zwei neue EA Fußballspiele" abgelöst. In wieweit EA Sports die kurze Entwicklungszeit seit FIFA 07 für neue Features und Spielinhalte nutzen konnte, und ob sich die Anschaffung lohnt, beleuchten wir im Test. Die Champions-League-Atmosphäre wurde sehr gut eingefangen. Kaum ein Sportspiel hat im letzten Jahr für so viel Aufregung gesorgt wie FIFA 07. Neben der üblichen Rivalität zur Pro Evolution Soccer-Serie und einer damit verbundenen, mittlerweile obligatorischen Grundsatzdiskussion sorgten vor allem die verschiedenen Versionen für Gesprächsstoff. So glänzte der Titel auf der Xbox 360 mit einer völlig neuen Spiel- und Grafikengine, musste dort allerdings ohne Tricks und spektakuläre Dribblings auskommen.
Auf PC und PS2 wurde dagegen getrickst was das Zeug hielt - das Gameplay blieb allerdings gegenüber der Vorjahresversion nahezu unangetastet, ebenso wie die angestaubte Präsentation. Gameplay-Verbesserungen?
Egal auf welcher Plattform man FIFA 07 also gespielt hat - man musste immer Kompromisse eingehen und zugunsten eines Vorteils Abstriche an anderer Stelle hinnehmen. Ein Umstand, auf dessen Beseitigung man durch UEFA Champions League 2006-2007 nicht unbegründet gehofft hat - eine Hoffnung, die bei EA Sports allerdings konsequent ignoriert wurde. Der neuste Titel ist in punkto Gameplay leider kein FIFA 07.5 sondern ein nahezu unverändertes FIFA 07, das sich inhaltlich auf die Besonderheiten der Champions League konzentriert. Vor dem Spiel herrscht knisternde Spannung. So sind die Neuerungen und Besonderheiten des Spiels also nicht auf dem Spielfeld zu finden, sondern eher in den Menüs. Eine wichtige Persönlichkeit des Fußballs hat mal gesagt "Wichtig ist auf dem Platz" - eine fußballerische Weisheit, über die sich auch so mancher Entwickler Gedanken machen sollte.
Nichtsdestotrotz bekommt ihr bei UEFA Champions League 2006-2007 das gesamte Repertoire zweitrangiger Features geboten. Immerhin dürft ihr nun schnelle Freistöße, Einwürfe, Eckstöße und Abstöße ausführen, was besonders unter Zeitdruck oder zur Überraschung des Gegners gut geeignet ist - ein brauchbares Feature, das seit Pro Evolution Soccer 6 jedoch nicht mehr ganz so innovativ wirkt. Holt das Triple!
Als Manager eines Teams verfolgt ihr das Ziel, das "Triple" zu holen. Dazu müsst ihr die nationale Meisterschaft, den nationalen Pokal und den Sieg in der Champions League meistern. Eine Aufgabe, die sich im Spiel mit entsprechendem spielerischen Geschick deutlich leichter lösen lässt als in der Realität. Der Vorteil dieses Spielmodus liegt darin, dass ihr nicht nur auf die Champions League beschränkt seid, sondern darüber hinaus auch deutlich weniger anspruchsvolle Partien im nationalen Umfeld bestreitet. Die Stars des europäischen Fußballs sind problemlos zu erkennen. Analog zum Herausforderungsmodus von "FIFA Fußball Weltmeisterschaft 2006" dürft ihr bei UEFA Champions League 2006-2007 zudem historische Matches nachspielen und müsst dabei bestimmte Bedingungen erfüllen. So gilt es, mitten im Spiel einzusteigen und einen Rückstand aufzuholen oder ein Tor mit einem vorgegebenen Spieler zu erzielen. Als atmosphärisch ungünstig erweist sich dabei die Tatsache, dass auch historische Matches mit jeweils aktuellen Teamkadern bestritten werden - ein Fauxpas, der bei einem auf die Champions League spezialisierten Titel nicht passieren darf.
Auch technisch unterscheidet sich das neueste FIFA kaum von seinem Vorgänger. Statt die FIFA-Engine zu verbessern, hat man die Inszenierung dahin gehend verändert, dass nächtliche Champions-League-Partien besser und authentisch in Szene gesetzt werden. Initiale Kamerafahrten, das typische Champions-League-Jingle und die knisternde Spannung vor einer Begegnung auf höchstem spielerischen Niveau wurden gut umgesetzt.
Wie gewohnt versteht man es bei EA Sports, das Potenzial einer erworbenen Lizenz in einer Videospielumsetzung auszuschöpfen. Ärgerlich sind dagegen noch immer die 2D-Pappkameraden am Spielfeldrand und auf den Rängen. Auch die Spielerdarstellung ist, vor allem wenn man sie mit FIFA 07 für die Xbox 360 vergleicht, längst nicht mehr zeitgemäß. Schnee und Eis
Neben den nächtlichen Partien wurde auch den gelegentlichen Spielen bei Eiseskälte Aufmerksamkeit geschenkt. Der Albtraum eines jeden Fußballprofis, in den Wintermonaten ein Auswärtsspiel bei Lokomotive Moskau bestreiten zu müssen, lässt sich nun auch am heimischen Videospielbildschirm nachempfinden. Klirrende Kälte äußert sich dann durch eiskalten Spieleratem, Schneefall und dem verzweifelten Versuch zur Eissäule erstarrter Südamerikaner, durch das Tragen von Handschuhen der Kälte entgegen zu wirken. Bei kalten Temperaturen spielen die Brasilianer häufig mit Handschuhen. Obwohl das Spiel nicht gerade viel Neues bietet, hat man es bei EA Sports dennoch geschafft, die Featureliste für PC-Spieler zusätzlich zu kürzen. Während Xbox-360-Ballkünstler Spielerkarten sammeln und diese in einem speziellen Spielmodus zum Aufbau und zur Verbesserung ihres Teams einsetzen dürfen, wurde dieses Feature für die PC-Fassung restlos gestrichen. Angesichts der Tatsache, dass man hier für ein thematisch umgesiedeltes und spielerisch nahezu identisches FIFA 07 den vollen Kaufpreis verlangt, ist diese Entscheidung nur schwer nachvollziehbar. Fazit
UEFA Champions League 2006-2007 ist ein lauwarmer FIFA 07-Aufguss, bei dem lediglich die Champions-League-Atmosphäre gut eingefangen wird. Die spielerischen Neuerungen sind so subtil wie eine krumme Eckfahne und rechtfertigen keinesfalls die Neuanschaffung für Besitzer von FIFA 07.
Auch die Spielmodi sind zwar interessant, wurden letztendlich jedoch nicht ausreichend ausgearbeitet, was beispielsweise die aktuellen Teamkader bei historischen Partien belegen. Analog zur Champions League wird auch bei diesem Titel deutlich, dass finanzielle Interessen im Mittelpunkt stehen. Die reale Champions League entschädigt dafür allerdings durch erstklassigen Fußball...
Grafik
Stark verpixelte 2D-Pappaufsteller am Spielfeldrand und unrealistisch zappelnde Zuschauersprites auf den Rängen sind nicht gerade das, was man von einem Sportspiel 2007 erwartet. Fragt sich, wann auch PC-Spieler in den Genuss der neuen Engine kommen.
Sound
Ein stilistisch an die Champions League angepasster Soundtrack, ein teils guter, teils unpassender Spielkommentar und eine gute Soundkulisse zählen zu den Stärken des Spiels.
Gameplay
Wer FIFA 07 kennt, der weiß, wie sich UEFA Champions League 2006-2007 spielt. Leider erwarten uns hier keine Überraschungen. Positiv ist zu erwähnen, dass man es geschafft hat, das Flair der Champions League auf den Bildschirm zu transportieren.
Multiplayer
Wem Partien mit Freunden an einem Bildschirm nicht genügen, der läuft zu Onlinematches auf. Insgesamt macht UEFA Champions League 2006-2007 genretypisch mit mehreren Spielern sehr viel Spaß.
Quelle:www.gamona.de
Dieser Test macht einem jetzt nicht gerade so grosse Hoffnungen,dass das Spiel gut ist.
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