03.11.2015, 20:34 |
Beitrag #400 |
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Setzt euch zu mir meine Freunde, genießt einen Humpen Met und lauschet der Geschichte aus einer Zeit, als ich selbst noch ein junger Mann war, naiv und voller Tatendrang. Vergebt mir, sollte ich die ein oder andere unerhebliche Kleiningkeit verwechseln, durcheinanderbringen oder aufbauschen. Auch an mir geht die Zeit nicht spurlos vorüber und jede gute Geschichte verdient es, über die Jahre ein wenig aufgehübscht zu werden.
Also dann, lasst mich beginnen:
Es muss Anfang bis Mitte September 2012 gewesen, eine gar wundervolle Zeit im Fifa4Life-Land. Die Götter waren gnädig und die Ernte war gut, sodass wir eine viel größere Menge an Einwohnern versorgen konnten. Auch einige von euch sah ich damals, noch viel jünger als ich selbst, wild und ungestüm, wie Kinder in jenem Alter nun einmal sind, über die saftigen Wiesen unserer Heimat toben. Selbst die Nächte verloren ihren Schrecken und eine konstante Schar Nachtschwärmer sammelte sich allabendlich am Lagerfeuer, um zu raufen, trinken und ungestört zu philosophieren. Jeder konnte seinen Gedanken freien Lauf lassen ohne beim Lichte des nächsten Tages schief angeschaut zu werden. Selbst der heimtückische RSS-Feed lag noch in güldenen Ketten im tiefsten Kerker, bewacht von den uralten Runen, eigenhändig geschrieben von unseren Göttern. Was war das Land in Aufruhr, als es ihm gelang, sie in Gewand eines Pharisäers zu täuschen und er, sich ausbreitend wie eine Heuschreckenplage, die Dörfer verwüstete. Nicht wenige gute Freunde sind nach ihrer Flucht nicht wieder zurückgekehrt.
Ach, ich schweife ab, es ist lange her, dass ich in Erinnerungen geschwelgt habe. Zurück zur Geschichte!
Wie gesagt, ich flanierte, wie eigentlich jeden Tag, durch die herrlichen Gassen unserer Altstadt, welche vor Menschen nur so wimmelte. Hier und dort ließ ich ein paar flapsige Sprüche, um meine Landsleute zu unterhalten. Auch wenn ich manchmal über die Strenge geschlagen haben mag, so wage ich doch zu behaupten, meiner Intention gerecht geworden zu sein. Als ich, abgelenkt von ein paar kämpfenden Hähnen, über den Markt schlenderte, hörte ich ein paar gar grausige Worte, welche selbst ich niemals in den Mund nehmen würde und aus diesem Grund an dieser Stelle nicht wiederholen möchte. Meine gute Laune war schlagartig Schock und Bestürzung gewichen. So schnell mich meine Beine trugen rannte ich zum Tempel, um den Göttern, über den dort befindlichen Briefkasten mit sofortiger Verbindung, einen Brief zu schreiben, auf dass sie diesem Häretiker seiner gerechten Strafe zuführen konnten.
Als ich am nächsten morgen meine private Post abholen wollte, ratet mal, wer mir dort einen privaten Brief inklusiver Absender hinterlassen hatte! Nicht nur irgendein Gott, sondern der, wenn auch laut den Schriften in der Rangfolge nicht höchste, aber doch der nahbarste, sympathischte und bestaussehenste: apollox selbst. Potzblitz! ich war erstmal Baff!
Seit diesem Tage behalte ich aus Respekt und Dankbarkeit das Wissen um seine Identität für mich. Manchmal wurde ich zu meiner eigenen Schande schwach und warf bei entsprechenden hitzigen Debatten ein, ich würde die Antwort kennen. Dies wurde allerdings glücklicherweise als gequatsche eines Stadtbekannten Schaluppis und Quaksalber abgetan, doch ich sage euch: Dies ist die Wahrheit und ihr seid die ersten, denen ich mich anvertraue. Beim nächsten mal erzähle ich euch, wie ein hinterlistiger Mettigel mit Hilfe eines bis dahin geschätzten Abtrünnigen Missgunst und Zwietracht sähen wollte. Gute Nacht.
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