25.08.2006, 07:46 | Suchen
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Hiroshima - Was sich zunächst wie das knappe Entrinnen vor einer Blamage ausnahm, könnte ein Motivationsschub der besonderen Art werden. Dirk Nowitzki machte gegen Angola überragende 47 Punkte
Bis in die dritte Verlängerung musste sich die deutsche Nationalmannschaft retten, um dort den viel umjubelten 108:103-Sieg über ein starkes Angola und den zweiten Platz in der Gruppe zu sichern.
Bei seiner Auswechslung Sekunden vor dem Ende, als der Sieg schon fest stand, stampfte Ademola Okulaja, der sein bestes Spiel bei dieser Weltmeisterschaft in Japan ablieferte, in Richtung Bank und schrie immer wieder: "Yes! Yes! Yes!"
Mit geballten Fäusten und strahlenden Gesichtern verließen die DBB-Spieler unter dem Applaus der 3500 Zuschauer in Hiroshimas GreenArean das Spielfeld.
Nun gegen Nigeria
Gegner im Achtelfinale in Saitama bei Tokio am Sonntag (ab 12.45 Uhr LIVE und ab 13 Uhr live im DSF) wird Nigeria sein. Frankreich trifft auf Angola, Spanien auf Serbien/Montenegro und Argentinien auf Neuseeland.
Dirk Bauermann ist der Gegner nicht so wichtig. Der Bundestrainer setzt auf die eigenen Stärken. Gerade nach diesem Herzschlagfinale in Gruppe B.
"Glaube an diese Mannschaft"
"Ich glaube an diese Mannschaft und bin mir sicher, dass wir auch das nächste Hindernis aus dem Weg räumen", so Bauermann gegenüber Sport1.de.
Dass Deutschland das Hindernis Angola aus dem Weg würde räumen können, war lange Zeit alles andere als klar. Wieder einmal schickte das DBB-Team seine Anhänger und sich selbst in einer Vorrunden-Partie dieser WM durch ein Wechselbad der Gefühle.
Deutschland begann stark, verlor dann aber die Kontrolle über das Match. Die Angolaner waren schon im Begriff das Spiel und den Sieg an sich zu reißen.
Nowitzki hofft auf einen Schub
Und als ob Dirk Nowitzki nur auf solch eine ausweglose Situation gewartet hätte, kam es endlich zur der fast schon nicht mehr möglich gehaltenen und lang ersehnten Explosion des deutschen Superstars.
Jetzt glaubt wohl auch Nowitzki, der in der ersten WM-Woche immer ein wenig neben sich zu stehen schien, an mehr. "Dieser Sieg kann uns nach vorne pushen, so dass wir jetzt unseren besten Basketball spielen werden", so 2,13 Meter große Power Forward.
Nowitzki begann stark, hatte ein gutes erstes Viertel, das Appetit auf mehr machte. Doch dann tauchte der 28-Jährige irgendwie ab. Verlor sich zwischen deutschen Ballverlusten und angolanischer Treffsicherheit.
Nowitzki verdrängt Petrovic
Als schon alles zu spät schien, packte der NBA-Star aus Dallas gegen Ende der regulären Spielzeit erst die Brechstange aus und holte dann in der Schlussphase der zweiten Verlängerungen einen jener Würfe aus der Trickkiste, die geeignet sind, der eigenen Mannschaft neues Leben einzuhauchen und den Gegner in den Wahnsinn zu treiben.
"Dirks Leistung heute? Das ist doch normal, oder?“, frotzelte Sven Schultze, wohl wissend, dass das genau der Nowitzki war, den die Deutschen auf dem Weg zu einer Medaille unbedingt brauchen.
Rekord bei 62 Punkten
47 Punkte. Das ist der fünftbeste Wert, den jemals ein Spieler in einem WM-Spiel erreicht hat. Nowitzki hat damit den vor Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommenen Drazen Petrovic überflügelt.
"Das ist der Grund, warum man Basketball spielt“, sagte Nowitzki zu diesem Krimi.
Der Koreaner Jae Hur hält den Rekord mit seinen 62 Punkten bei der WM 1990. Der Gegner Koreas hieß damals Ägypten.
DBB schreibt WM-Geschichte
Die Angolaner waren an diesem Donnerstagnachmittag aus einem anderen Holz geschnitzt und verlangten der Nationalmannschaft alles ab.
"Wenn man im fünften Spiel in sechs Tagen die Energie findet, einen Rückstand aufzuholen und in die nächste Verlängerung zu kommen, dann kann das noch sehr, sehr wichtig werden für den weiteren Verlauf des Turniers", sagt Bauermann.
Drei Verlängerungen in einem Spiel. Das hat es bei einer WM noch nie gegeben. Somit hat das DBB-Team schon jetzt Geschichte geschrieben.
Und mit einem wieder erstarkten Nowitzki dürfte in der K.-o.-Runde noch einiges möglich sein.
Quelle:www.sport1.de | |