03.08.2007, 04:44 | Suchen
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In Minneapolis ist eine achtspurige Autobrücke plötzlich in drei Teile zerbrochen und in den Mississippi gestürzt. Autos kippten in den Fluss, mindestens sieben Menschen starben, weitere 20 werden vermisst. Es gibt kaum noch Hoffnung, Überlebende zu finden.
Mitten im abendlichen Berufsverkehr ist am Mittwoch eine Autobahnbrücke über den Mississippi im US-Staat Minnesota eingestürzt. Mindestens sieben Menschen starben, mehr als 60 erlitten Verletzungen, etwa 20 Menschen werden noch vermisst. Gut zwölf Stunden nach dem Unglück haben die Bergungstrupps kaum noch Hoffnungen, Überlebende zu finden.
Die 40 Jahre alte Brücke verband die Städte Minneapolis und St. Paul und brach am Mittwochabend plötzlich in drei Abschnitten über dem Fluss zusammen. Nach Augenzeugenberichten stürzten 50 bis 100 Fahrzeuge ins Wasser oder wurden am Flussufer unter Trümmern begraben. Mehrere Augenzeugen schilderten, es sehe aus "wie nach einem Erdbeben". Gouverneur Tim Pawlenty bezeichnete das Unglück als "Katastrophe von historischem Ausmaß". Grollen und Zittern
Es habe ein Grollen und Zittern gegeben, dann sei die Brücke in eingebrochen, berichteten Augenzeugen. Zahlreiche Fahrzeuge sackten auf riesigen Zementblöcken ins Wasser ab, darunter auch ein Schulbus mit 60 Kindern im Alter von acht bis zwölf Jahren. Polizeiangaben zufolge konnten sie alle in Sicherheit gebracht werden. Ein auf einem riesigen Trümmerstück gestrandeter Lastzug fing Feuer. Andere Fahrzeuge versanken im Wasser, nach Augenzeugenberichten wurden zahlreiche Menschen, darunter Frauen und Kinder, von Rettungsbooten gerettet. Mehr zum Thema Augenzeugenberichte: "Und dann sind wir gefallen" ADAC-Test: Auch in Deutschland marode Brücken Chronik: Tödliche Brückenunglücke Nach dem Unglück in den USA: Wie gefährlich sind deutsche Brücken?
Mit Einbruch der Dunkelheit mussten die Rettungsmannschaften ihre Arbeit einstellen. "Es ist zu viel Schutt in dem Fluss, um weiterzusuchen", sagte der Feuerwehrchef von Minneapolis, Jim Clack, dem Nachrichtensender CNN. Es sei für die Helfer zu gefährlich. Am nächsten Tag sollte die Suche fortgesetzt werden. Doch am Donnerstag bei Sonnenaufgang, gut zwölf Stunden nach dem Einsturz einer Autobahnbrücke, gab es kaum noch Hoffnung auf die Bergung weiterer Überlebender. 20 Menschen waren zu dem Zeitpunkt noch vermisst. Die Rettungsarbeiten hätten sich inzwischen zu Bergungsarbeiten entwickelt, sagte Polizeichef Tim Dolan. Es sei damit zu rechnen, dass die Zahl der Opfer weiter steige. Brücke hatte "Ermüdungserscheinungen"
Über die Einsturzursache herrschte zunächst völlige Unklarheit. Gouverneur Pawlenty erklärte, dass bei Kontrollen in den Jahren 2005 und 2006 keine gravierenden Mängel festgestellt worden seien. Allerdings hatte die zuständige Behörde der Brücke vor sechs Jahren "einige Ermüdungserscheinungen" bescheinigt. Am Unglückstag waren Fahrbahnerneuerungsarbeiten im Gange, die möglicherweise eine noch größere Katastrophe verhinderten, da mehrere Fahrspuren gesperrt waren.
AP/DPA/Reuters
Quelle:www.stern.de | |