05.02.2007, 07:41 | Suchen
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München/Miami - Es begann alles so verheißungsvoll und spektakulär. Aber am Ende reichten den Indianapolis Colts zum ersten Super-Bowl-Sieg eine routinierte Leistung und haarsträubende Fehler von Rex Grossman, dem Quarterback der Chicago Bears.
Indianapolis gewann Super Bowl XLI in Miami gegen Chicago mit 29:17 im strömenden Regen - verdient, aber ohne den ganz großen Glanz zu versprühen.
Beide Mannschaften leisteten sich teils schwerwiegende Ballverluste. Die Colts beließen es bei drei Turnover, Chicago verbaute sich den Weg zum Titel mit gleich fünf Ballverlusten. Schuld war vielleicht auch der Regen, denn in den 40 Super Bowls zuvor hatte es nicht ein einziges Mal geregnet.
Das alles dürfte Peyton Manning, der nach neun Jahren in der National Football League (NFL) und vielen vergeblichen Anläufen nun endlich seine erste Meisterschaft feiern darf, eigentlich ziemlich gleichgültig sein.
Nur: Mannings Jubel nach Spielschluss war verhalten, fast schon unterkühlt. Die Ehrung zum "Wertvollsten Spieler" des Finales nahm der Spielmacher mit einem knappen Lächeln zur Kenntnis.
Manning wusste: In diesen Playoffs war er nicht der alles überstrahlende Superstar der Colts. Nicht immer wirkte sein Spiel souverän. Das Team und eine starke Defensive holten die Kohlen ein ums andere mal aus dem Feuer.
Böses Omen beim Münzwurf?
Vielleicht hatten die Colts beim Münzwurf vor dem Kickoff schon so eine Ahnung, dass das mit dem ersten Titel für Manning vielleicht doch nichts werden könnte.
Denn den "Coin Toss" führte ausgerechnet der legendäre - aber ebenso titellose - Ex-Dolphins Quarterback Dan Marino in "seinem" Stadion aus.
Und der gilt mithin als einer der besten Spieler überhaupt, der seine NFL-Karriere ohne einen Sieg im Super Bowl beenden musste. Ein Schicksal, das bislang auch Manning gedroht hatte.
Jedenfalls verloren die Colts den Münzwurf und die Bears durften sich für den Ballbesitz zu Spielbeginn entscheiden.
Hester läuft und läuft und läuft
Und als ob das alles ein schlechtes Omen gewesen wäre, kam gleich mit der ersten Aktion der Bears der dicke Hammer für Indianapolis.
Der Kickoff von Adam Vinatieri segelte in die Arme von Chicagos Devin Hester, der bereits in seinem ersten Profi-Jahr ligaweit für seine Kickoff-Returns bewundert aber auch gefürchtet war.
Hester tanzte die ersten sich ihm in den Weg werfenden Colts-Spieler mit zackigen Bewegungen aus und hatte nach ungefähr 20 Yards Zick-Zack-Lauf plötzlich das offene Feld mit daran angrenzender Endzone vor sich.
Kickoff-Return über das ganze Feld
Der Rookie preschte auf und davon, gefolgt von drei Verteidigern. Erst in der Endzone bekam ihn einer der drei zu packen - freilich zu spät. Und das nach einem Sprint über 92 Yards. Chicago verwandelte den anschließenden Extra-Kick und führte nach 14 Sekunden schon mit 7:0
Indianapolis wirkte verunsichert. Aber keine zehn Minuten später, wie aus dem Nichts, gelang Manning ein Touchdown-Pass der Extraklasse.
Ein massiger Bears-Verteidiger hatte sich schon um die Hüfte des Colts-Quarterbacks gelegt, da feuerte Manning das Leder-Ei über 53 Yards zum völlig freistehenden Reggie Wayne. Der brauchte dann nur noch ein paar Schritte in die Endzone sprinten.
Colts dominieren die Schlussphase
Zwei Minuten später ließ Bears-Quarterback Rex Grossman, der später zur tragischen Figur werden sollte, mit einem Touchdown-Pass über vier Yards auf Muhsin Muhammad sein Team wieder vom Sieg träumen.
Ab da punkteten jedoch fast nur noch die Colts. Drei Field Goals von Adam Vinatieri und ein Touchdown-Lauf von Dominic Rhodes über einen Yard brachten Indianapolis mit einem Zwischenstand von 22:14 kurz vor Ende des dritten Viertels ganz nah an den großen Triumph.
Chicago antwortete noch einmal mit einem Field Goal von Robbie Gould aus 44 Yards Entfernung. Hoffnung keimte auf, dass das Schlussviertel zu einem Krimi werden könnte. Doch Rex Grossman hatte einen ganz schlechten Tag erwischt.
Ende einer 36-jährigen Durststrecke
Ausgerechnet in der Phase, in der Chicago dem Spiel noch ein Wende hätte geben können, war es Grossman, der mit katastrophalen Pässen in Tateinheit mit zwei Interceptions - eine davon nutzte Kelvin Hayden zu einem Touchdown über 56 Yards - seinem Team das Genick brach.
Damit gewannen die Colts zum zweiten Mal in ihrer Klubgeschichte die NFL-Meisterschaft (1971 noch als Baltimore Colts), aber zum ersten Mal, seit die Colts 1984 nach Indianapolis übersiedelten.
Quelle:www.sport1.de | |