31.01.2007, 07:42 |
Beitrag #125 |
|
Beiträge: 3.046
| |
|
Beiträge: 3.046
Beiträge: 3.046
| |
Köln - Das Wintermärchen nimmt immer mehr an Gestalt an. Deutschlands Handballer stehen im Halbfinale ihrer Heim-WM. Am Dienstag entthronte die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand den Titelverteidiger.
In der Kölnarena besiegte der Gastgeber Spanien nach einer Abwehrschlacht 27:25 (15:12) und trifft nun zum zweiten Mal bei dieser WM auf Frankreich, das am Abend Olympiasieger Kroatien bezwang.
19.000 Zuschauer feierten minutenlang das DHB-Team, das einmal mehr eine kämpferische Glanzleistung auf das Parkett zauberte.
Für den Olympia-Zweiten war es der fünfte Sieg bei diesem Turnier in Folge. Wie schon bei Olympia 2000 und 2004 gegen Spanien gab es einen Thriller: Acht Minuten vor dem Ende stand es unentschieden.
Doch wie 2004 im "Jahrhundertspiel" behielt die DHB-Auswahl die Nerven. Der aus einer starken deutschen Mannschaft herausragende Torsten Jansen machte den Sack zu.
Köhler unter den Zuschauern
Gänsehautatmosphäre in Köln: Fast eine Stunde vor Spielbeginn schwappte La Ola durch die Arena. Die 19.000 zumeist deutschen Fans - darunter auch Bundespräsident Horst Köhler und Dr. Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sport-Bundes - verwandelten die Halle in einen Hexenkessel.
Markus Baur (Zerrung) und Andrej Klimowets erlebten diese Stimmung nur von Außen.
Die Partie begann mit zwei Paukenschlägen. Die deutsche Deckung blockte Würfe von Vaquero und Iker Romero, zwei schnelle Gegenstöße und Torsten Jansen und Sebastian Preiß legten ein 2:0 vor (2.). Henning Fritz riss zum ersten Mal die Arme in die Höhe, die Fans tobten. Ein Start nach Maß.
Kehrmann wirft Drei-Tore-Führung heraus
Doch Spanien fand schnell ins Spiel. Keeper David Barrufet parierte gegen die freistehenden Preiß und Florian Kehrmann. Alberto Entrerrios gelang in Unterzahl das 3:3 (9.).
Es entwickelte sich der erwartet packende, hitzige Schlagabtausch. Die Spanier versuchten, Ruhe ins Spiel zu bringen, bissen sich immer wieder an der deutschen Deckung fest. Besser machte es der Gastgeber.
Florian Kehrmann warf mit einem Doppelschlag die erste Drei-Tore-Führung heraus - 6:3 (12.).
Urios kaum zu stoppen
Deutschland legte vor, die Spanier aber ließen sich vor allem dank ihres bulligen Kreisläufers Rolando Urios nicht abschütteln.
Der 105-Kilo-Mann war kaum zu halten. Artistisch gelang ihm das 7:8 (18.). Kurz darauf verkürzte der Mann von Ciudad Real zum 9:10 (21.).
Der Weltmeister war dran, Deutschland hielt dagegen. Die Deckung stand. Und immer wieder zeichnete sich Henning Fritz im Tor aus.
Jede gelungene Aktion wurde gefeiert, immer wieder wurden die Hände zum Zeichen des Sieges in die Höhe gerissen, das Publikum zum Anfeuern aufgefordert.
Mit Emotionen und Leidenschaft zum Erfolg - das Rezept ging auf. Holger Glandorf gelang das 13:9 (24.). Zur Pause führte der Gastgeber verdient 15:12.
Daum glaubt an deutschen Sieg
Auch Christoph Daum war begeistert. "Das sieht gut aus. Sie sind auf dem richtigen Weg, mit einem überragenden Henning Fritz. Ich sage, die deutsche Mannschaft packt das", meinte der Trainer des 1. FC Köln in der Halbzeit gegenüber Sport1.de.
Doch noch lagen 30 schwere Minuten vor der DHB-Auswahl. Jansen erhöhte zwar auf 16:12, doch nach dem 14:16 von Urios (34.) waren die Iberer wieder dran.
Die Partie war wirklich nichts für schwache Nerven. Vor allem die Deckungen drückten dem Spiel ihren Stempel auf.
Kehrmann verpasste, die Führung auf vier Treffer auszubauen (40.). Stattdessen verkürzte Iker Romero zum 17:19 (42.). Alberto Entrerrios gelang das 20:21 (47.) und Raul Entrerrios glich zum 23:23 aus (52.). Die Partie stand auf der Kippe.
Doch das Publikum war da, als die Gastgeber es brauchte. Immer wieder peitschten die Fans die DHB-Auswahl nach vorn.
Spanien gelingt der Ausgleich
In Überzahl ging Deutschland wieder in Führung. Holger Glandorf und Christian Schwarzer trafen zum 25:23 (54.).
Es wurde hitzig. Urios und Roggisch gerieten aneinander. 2:50 Minuten vor Schluss machte Roberto Garcia den 24:25-Anschlusstreffer.
Und selbst als Juan Perez nach einem Foul an Glandorf eine Zeitstrafe kassierte, kamen die Iberer noch einmal in Ballbesitz und hatten die Chance zum Ausgleich. Sie leisteten sich ihrerseits ein Stürmerfoul.
68 Sekunden vor Ende dann die Entscheidung: Jansen verwandelte einen Siebenmeter. Danach begann eine große Fete in der Party-Hochburg Köln.
Quelle:www.sport1.de | |