21.07.2006, 10:58 | Suchen
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20.07.2006 Zidane kommt mit milder Strafe davon
Zürich - Für ihre beispiellose Konfrontation im WM-Finale sind Zinedine Zidane und Marco Materazzi mit vergleichsweise milden Strafen davon gekommen.
Für seinen wuchtigen Kopfstoß gegen Materazzis Brustkorb erhielt der mittlerweile zurückgetretene Zidane von der Disziplinarkommission des Weltverbandes Fifa eine Sperre von drei Spielen und zudem eine Geldstrafe von 7500 Schweizer Franken (4800 Euro).
Da Zidane seine Nationalmannschaftskarriere aber bereits beendet hat, erklärte sich der Superstar gegenüber der Kommission bereit, drei Tage Gemeinschaftsdienst mit Kindern und Jugendlichen im Rahmen von humanitären Fifa-Aktivitäten zu leisten.
Materazzi fehlt zwei Spiele
Materazzi, der im Endspiel zwischen Frankreich und Italien (3:5 i.E.) in Berlin mit seinen Beleidigungen die Kurzschlussreaktion von Zidane und dessen Rote Karte provoziert hatte, wurde mit einer Sperre von zwei Spielen und einer Geldstrafe von 5000 Schweizer Franken (3200 Euro) belegt.
"Ich habe niemals Sätze mit Bezügen auf Religion, Politik und Rassismus ausgesprochen. Und ich habe auch nicht Zidanes Mutter beleidigt", hatte der Innenverteidiger stets beteuert.
Zidane dagegen sprach bislang von "sehr persönlichen und harten Worten über meine Mutter und Schwester".
Beleidigungen nicht "rassistischer Natur"
Beide Spieler waren in Zürich zu der Angelegenheit angehört worden. Der 34-jährige Zidane erklärte sich am Donnerstag.
Der Weltmeister von 1998 betrat das Fifa-Hauptquartier um 10.18 Uhr und verließ es um 12.06 Uhr. Materazzi hatte bereits am 14. Juli eine Stellungnahme abgegeben.
"In ihren Aussagen gaben die beiden Spieler übereinstimmend zu Protokoll, dass die Äußerungen Materazzis ehrverletzender, jedoch nicht rassistischer Natur gewesen seien. Bei den Befragungen haben sich beide Spieler zudem ausdrücklich bei der Fifa für ihr unangemessenes Verhalten entschuldigt und die Vorkommnisse bedauert", hieß es in einer offiziellen Mitteilung des Weltverbandes.
Empörung in Italien
Materazzis Strafe hat bei Italiens Fußball-Prominenz Empörung ausgelöst.
"Ich habe den Eindruck, die Fifa hat in einer gewissen Hinsicht Zidane retten wollen. Die Strafe für Materazzi ist absolut unfair", schimpfte die italienische Ikone Sandro Mazzola.
Auch der frühere Star Gianni Rivera reagierte mit Unverständnis: "Das ist unbegreiflich. Ich finde, Materazzi ist zu streng bestraft worden."
Italiens ehemaliger Nationalmannschafts-Kapitän Paolo Maldini meinte: "Es ist eine Schande. Materazzi ist bestraft worden, nur weil er Italiener ist und sie einen großen Meister wie Zidane rechtfertigen wollten."
Kein Videobeweis
Zusammen mit der Urteilsbegründung stellte die Fifa auch nochmals den Ablauf der betreffenden Szene in der 110. Minute klar, in der Schiedsrichter Horacio Elizondo aus Argentinien Zidane des Feldes verwiesen hatte.
"Der Hinweis auf die Tätlichkeit war vom vierten Schiedsrichter Luis Medina Cantalejo gekommen, der den Vorfall von seiner Position am Spielfeldrand direkt (ohne Zuhilfenahme eines Monitors/Hinweis der Fifa) gesehen und in der Folge den Schiedsrichter und dessen Assistenten über die bestehende Funkverbindung informiert hatte", hieß es in der Mitteilung.
Beide Unparteiische waren ebenfalls für die Sitzung vorgeladen worden.
quelle:sport1.de
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