10.08.2007, 07:01 | Suchen
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Ein Mann der leisen Töne soll Präsident des Ligaverbandes werden. Auf der Generalversammlung der 36 deutschen Profivereine in Berlin steht Reinhard Rauball als einziger Kandidat zur Wahl. Nach der Kritik seines kommissarischen Vorgängers Wolfgang Holzhäuser, der seinen überraschenden Rückzug mit «Ränkespielen bei der Benennung der Kandidaten» begründet hatte, will der neue starke Mann des deutschen Fußballs die Wogen glätten. «Das im Vorfeld öffentlich inszenierte Personengerangel hat mir missfallen. Es wird eine meiner wichtigsten Aufgaben sein, schnell eine einheitliche Linie im Ligavorstand zu schaffen. Sonst sind die künftigen Aufgaben nicht zu lösen», sagte Rauball in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Ähnlich wie bei der Sanierung seines einstmals von der Insolvenz bedrohten Vereins steht dem Clubchef von Borussia Dortmund eine Herkulesaufgabe bevor. Zusammen mit seinem künftigen Stellvertreter Peter Peters (FC Schalke 04), der nach dem Verzicht von Holzhäuser vor der Wahl zum Vizepräsidenten steht, will Jurist Rauball die Liga fit für die Zukunft machen. Akribisch und still bereitet er sich auf die neue Aufgabe vor: «Das ist sportpolitisch gesehen eines der höchsten Ämter in Deutschland. Der Ligapräsident soll Garant dafür sein, dass der Liga das Gewicht zukommt, das einem Premiumprodukt im deutschen Sport zusteht.» Baustellen gibt es reichlich. Neben der Umsetzung der geplanten Strukturreform gilt Rauballs besonderes Augenmerk den Verhandlungen über einen neuen Fernsehkontrakt und der angestrebten Modifizierung des Grundlagenvertrags, der die Geldflüsse zwischen der Liga und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) regelt. In beiden Fällen droht Ungemach. So ist die durch den alten TV-Vertrag garantierte Balance zwischen Pay- und Free-TV nach dem Rückzug von arena in Gefahr. Kaum hat sein Unternehmen die Bundesligarechte zurückerobert, lässt Georg Kofler die Muskeln spielen. Die zeitnahen Bilder von den Spielen in der Sportschau von 18.30 Uhr an sind dem Premiere-Chef ein Dorn im Auge. Rauball setzt auf das Verhandlungsgeschick von DFL- Geschäftsführer Christian Seifert und hält sich aus taktischen Gründen mit deutlichen Äußerungen zum Thema zurück: «Es ist der falsche Zeitpunkt, öffentlich darüber zu reden. Man wird sehen, ob Premiere wirklich ein Monopolanbieter in Deutschland ist oder ob es vielleicht doch noch eine Überraschung gibt.» document.write(''); Ähnlich diplomatisch äußert sich Rauball zum Grundlagenvertrag. Andere Vereinsvertreter waren zuletzt weniger zurückhaltend und hatten öffentlich mehr Geld vom DFB gefordert. In einem ersten Orientierungsgespräch mit DFB-Chef Theo Zwanziger begann die Suche nach einem Kompromiss. Einen erbitterten Streit um das liebe Geld erwartet Rauball nicht: «Es geht um eine sachgerechte Anpassung. Herr Zwanziger ist jemand, der sich sachlichen Argumenten gegenüber aufgeschlossen zeigt.» Polemische Äußerungen mit hoher Medienresonanz sind Rauball fremd. Bei der finanziellen Rettung von Borussia Dortmund trat er öffentlich kaum in Erscheinung. Mit seiner diplomatischen Art gewann er viel Sympathie - auch im Ligaverband. Der Zuspruch vieler Vereinsvertreter ermutigte den Juristen zur Kandidatur. Rauball sieht für die Liga nicht nur im wirtschaftlichen Bereich reichlich Luft nach oben: «Wenn man ein solches Amt antritt, muss man sich Ziele setzen. In der Fünfjahreswertung der UEFA sind wir bedenklich abgerutscht und müssen unsere Position gegen ein Land wie Rumänien verteidigen. Wir sollten das mittelfristig verbessern und in überschaubarer Zeit mindestens wieder an die vierte Stelle rücken.» Quelle:www.fussball24.de | |