01.08.2007, 10:52 | Suchen
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Massenflucht aus Berlin Berlin - Hertha BSC Berlin steht nur zehn Tage vor dem Start der neuen Saison noch immer mitten im größten Umbruch seit dem Wiederaufstieg im Jahre 1997 und muss weiterhin Spielerabgänge verkraften. Gimenez (l.) wechselte 2006 nach Berlin, Boateng kommt aus der Hertha-Jugend
Mit Stürmer Christan Gimenez (zu Deportivo Toluca/Mexiko) und Mittelfeldspieler Kevin Boateng (zu Tottenham Hotspur/England) verlassen die Stammspieler Nummer vier und fünf die Hertha.
"Wir wissen, dass wir spät dran sind. Wir haben aber immer betont, dass die neue Mannschaft erst mit Schließung der Transferliste am 31. August steht", sagte Herthas Manager Dieter Hoeneß.
Dass es wegen der Zusammenstellung des Kaders bereits zu Zerwürfnissen mit Trainer Lucien Favre gekommen sei, wies Hoeneß energisch zurück: "So einen Quatsch kommentiere ich nicht."
Fans werden ungeduldig
Doch das Vabanque-Spiel macht die Fans in der Hauptstadt ungeduldig, weil sich die Mannschaft nicht mehr rechtzeitig einspielen kann.
Experten wie Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus erklärten die "Alte Dame" bereits zum Abstiegskandidaten.
Hoeneß jedoch hält an seiner Linie fest: "Unsere Aktivitäten auf dem Transfermarkt stehen auch in Abhängigkeit von gewissen Einnahmen."
Gimenez zu "alt" für Favre
Der Weggang des 32 Jahre alten Gimenez, der Trainer Favre trotz seiner zwölf Tore in der vergangenen Saison zu alt war, aber in Mexiko einen lukrativen Dreijahresvertrag erhält, spült 2,2 Millionen Euro in Herthas Kasse.
Gimenez hat die Freigabe schon in der Tasche und flog Dienstag nach Mexiko, um seinen neuen Arbeitsvertrag zu unterzeichnen.
Warten auf ein Autogramm
7,4 Millionen Euro soll der Verkauf von Kevin Boateng (20), der am Dienstagnachmittag bei Tottenham einen Vertrag bis 2012 unterschrieben hat, einbringen.
"Im Falle von Kevin Boateng fehlt nur noch die Unterschrift des Spielers unter den Auflösungsvertrag. Die wird Kevin leisten, wenn er aus London zurück in Berlin ist", sagte Hoeneß.
Transfers spülen Geld in die Kasse
Weitere 1,2 bis 1,5 Millionen Euro soll der Transfer von Kevin Boatengs jüngerem Bruder Jerome zum Hamburger SV einbringen.
Eine Million Euro gab es schon für Abwehrtalent Christopher Schorch von Real Madrid.
Yildiray Bastürk (zum VfB Stuttgart), Dick van Burik (Vertrag aufgelöst) und Ashkan Dejagah (VfL Wolfsburg) gingen ablösefrei.
"Wir führen zurzeit mehrere Gespräche"
Hinter den Kulissen ist Hertha aktiv. "Wir führen zurzeit mehrere Gespräche", sagte Hoeneß, der nach einem Südamerika-Trip noch einige Tage in der Schweiz und Österreich unterwegs war.
Erster Kandidat fürs Mittelfeld ist der 19 Jahre alte Fabian Lustenberger, der bis 2010 beim FC Luzern gebunden ist.
Im Gespräch ist eine Ablösesumme von einer Million Euro.
Lustenberger ein Kandidat
"Lustenberger ist für uns ein Thema. Er ist aber nicht der einzige Spieler, mit dem wir sprechen", sagte Hoeneß und bestätigte Kontakte zu Veli Kavlak (18) vom österreichischen Traditionsklub Rapid Wien.
Angeblich soll Hertha für den Mittelfeldspieler 1,5 Millionen Euro bieten.
Rückendeckung trotz Radikalkur
Favre zieht den Total-Umbruch bei Hertha konsequent durch.
Vor allem der Ausverkauf der eigenen Talente wie die Boateng-Brüder oder zuvor Schorch, Dejagah, Nico Pellatz (20/Werder Bremen) und Robert Müller (20/Carls Zeiss Jena) verwundert einige Fans und stellt den Wert der eigenen Jugendarbeit in Frage.
Trotz der Radikal-Kur kann sich Favre der Rückendeckung von Hoeneß sicher sein: "Er ist genau der Trainer, den ich gewollt habe. Er ist unbequem und will weiterkommen. Deshalb haben wir ja auch einen Dreijahresvertrag vereinbart."
sport1.de
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