18.05.2007, 13:49 | Suchen
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Ab jetz können hier alle Posts kommen von Trainern / Spielern rein die sich von der Fußballbühne verabschieden...
da wir ja schoneinmal so einen Thread mit G.Elber hatten ...Den kann eiglt ein Mod auch gleich hierher verschieben Der Rekordmann und Sympathieträger geht Bild großklicken
Mehmet Scholl (Foto: imago)
Fußball-Deutschland verliert einen seiner größten Künstler. Mit seinem 392. Liga-Spiel sagt Mehmet Scholl gegen den FSV Mainz 05 Servus und blickt einer emotionalen Abschieds-Party entgegen. "Das letzte Pflichtspiel für Bayern ist ein besonderes. Ich weiß noch nicht, ob ich meine Gefühle durchgehen lassen oder diese 50 Minuten sachlich spielen soll", schilderte der 36-jährige Mittelfeldspieler des FC Bayern München seine Gedanken. Gegen den Absteiger aus Rheinhessen darf der Techniker erstmals seit über einem Jahr wieder von Beginn an auf der Bühne stehen - für die 50. Minute ist dann der vielleicht tränenreiche Abschied vor 69.000 Zuschauern angekündigt. "Jetzt ist es einfach so weit. Ich gehe - und ich gehe vor allen Dingen gerne", betonte der frühere Karlsruher, der am 21. April 1990 sein Bundesliga-Debüt gab. Nie erwartete Titelsammlung
Als der "Spargeltarzan" (Manager Uli Hoeneß) vor 15 Jahren zum Dienstantritt an der Säbener Straße erschien, ahnte niemand, dass der später von unzähligen Muskelverletzungen, Zerrungen und Bänderdehnungen heimgesuchte Scholl mit acht Meistertiteln zum Rekordhalter avancieren würde. "Aber mein größter Erfolg bei Bayern ist, dass ich es 15 Jahre geschafft habe, in diesem Zirkus Fußball zu spielen, und nicht im Haifisch-Becken gefressen zu werden", sagte der Individualist, der nicht nur einen Haufen Stars kommen und gehen sah, sondern auch zwei Spieler-Generationen miterlebte. Zu Feiern gab es in den Jahren, in denen er sich vom extrovertierten Teenie-Idol zum schweigsamen Kult-Kicker wandelte, jede Menge: Scholl gewann Champions League, Weltpokal, UEFA Cup, und er holte fünf Pokalsiege. Nicht ins Rampenlicht gedrängt
Mit einer "Leck-mich-am-*****-Einstellung" (Scholl), dem Glauben an die eigene Stärke, den unnachahmlichen Haken und Dribblings hielt sich Ausnahmekönner Scholl bei den Bayern. "Er vermittelt das, was Spaßfußball ist", sagte Manager Hoeneß über den "lieben Super-Burschen", der mit seiner fröhlich-frechen Art den Weg in die Herzen der Fans aller Klubs fand. In den letzten Jahren seiner Laufbahn arbeitete er aber praktisch nur noch als Halbprofi, die Öffentlichkeitsarbeit stellte er zeitweilig ganz ein, Verletzungen und weniger Einsätze zwangen ihn zu vielen Pausen und einem stillen und leisen Karriereende. 36 Länderspiele sprechen Scholls Ausnahmetalent Hohn
Verletzungen waren es auch, die ihn um die Teilnahme an einer Weltmeisterschaft brachten, doch selbst ohne Blessuren entbrannte zwischen dem 36-maligen Nationalspieler und der Auswahl nie die große Liebe. "Die Ehe DFB und Scholl hat irgendwie nicht zusammengepasst", erklärte der Vater zweier Kinder. Beim größten Erfolg, dem EM-Titel 1996, stehen drei Einsätze - und drei Auswechslungen - zu Buche.
Für die Zukunft hat Scholl "keinen Plan". Konzerte will der Musikfreak häufiger besuchen, in der Kegel-Bezirksliga für den FC Bayern antreten; vage spricht er über "viele Dinge", die er machen will. Der Weg zurück zum Klub - in welcher Funktion auch immer - ist für den Publikumsliebling immer offen. Seine Anhänger sollen ihn im August in einem Abschiedsspiel gegen den FC Barcelona noch einmal bestaunen dürfen, aber auch danach ist er nicht von der Bildfläche verschwunden: Filmstar Scholli, der 48 Stunden vor seinem Abschied auf Schritt und Tritt von der Kamera verfolgt wurde, wird es noch in Kino und Fernsehen geben. "Freigespielt" wird das Werk heißen. Nicht umsonst ist Scholl seit Jahren mit Jessica Luther liiert, deren Vater vor drei Jahrzehnten Günter Grass' "Blechtrommel" verfilmte.
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