Stuttgart - Dank Cacau und Thomas Hitzlsperger darf der dreimalige DFB-Pokalsieger VfB Stutgart weiter vom Double träumen und hat die Hoffnungen von Hertha BSC Berlin auf den ersten Cupsieg der Klubgeschichte zerstört.
Fünf Tage nach dem torlosen Remis im Punktspiel-Duell der beiden Klubs an gleicher Stelle setzte sich der Tabellenzweite der Bundesliga im abschließenden DFB-Pokal-Viertelfinale dank der Treffers des brasilianischen Angreifers (38.) und des deutschen Nationalspielers (77.) mit 2:0 (1:0) durch.
Damit hat sich der VfB nach dem 1. FC Nürnberg, dem VfL Wolfsburg und Eintracht Frankfurt als vierter Erstligist das Halbfinale am 17./18. April erreicht.
Für Berlin waren es die ersten beiden Gegentore im laufenden Wettbewerb.
"Haben eine große Chance"
"Wir haben uns in der Meisterschaft keine Ziele gesetzt, aber im Pokal haben wir schon vor dem ersten Spiel gesagt, dass wir nach Berlin wollen. Und jetzt sind wir ganz nah dran und haben eine große Chance", meinte VfB-Coach Armin Veh zufrieden.
"Das ist sehr enttäuschend", erklärte dagegen Hertha-Kapitän Arne Friedrich: "Die erste Halbzeit war eigentlich ganz ordentlich. Aber das Tor mussten wir erst mal verdauen."
Verhaltener Beginn
Die 32.000 Zuschauer im Gottlieb-Daimler-Stadion sahen in der Anfangsphase eine ähnliche Partie wie am vergangenen Freitag.
Während die Gastgeber, bei denen die angeschlagenen Leistungsträger Fernando Meira und Antonio da Silva zunächst auf der Reservebank saßen, sich um ein konstruktives Angriffsspiel bemühten, kümmerten sich die Berliner zunächst vornehmlich um die Defensive.
Chancen zunächst Mangelware
Trotz der Bemühungen der Stuttgarter blieben Torchancen zu Beginn Mangelware.
Die Gäste aus der Hauptstadt, die ohne die verletzten Kreativspieler Yildiray Bastürk und Kevin Prince Boateng an den Neckar gekommen waren, agierten in dieser Phase äußerst konzentriert in der Abwehr.
Hertha legt Zurückhaltung ab
Nach knapp einer Viertelstunde lockerte die Hertha für wenige Minuten ihren Abwehrverbund ein wenig und kam dadurch besser ins Spiel.
Anschließend richteten die Berliner, die zum bisher letzten Mal mit ihrem Amateurteam im Jahr 1993 im Finale standen (0:1 gegen Bayer Leverkusen), ihr Hauptaugenmerk wieder auf die Sicherung des eigenen Tores.
Erst in der 21. Minute offenbarte die Hertha-Abwehr eine erste Schwäche, die Cacau aber noch nicht nutzen konnte.
Magnin legt für Cacau auf
Ab Mitte der ersten Hälfte verstärkten die Stuttgarter, die aus den bisherigen vier Pokalspielen gegen die Hertha dreimal als Sieger hervorgegangen waren und zuletzt im Jahr 2001 das Halbfinale erreicht hatten, den Druck.
Die Hertha wurde noch vor der Pause für ihre destruktive Spielweise durch den Treffer von Cacau nach guter Vorarbeit von Ludovic Magnin bestraft.
Der Schweizer Nationalspieler Magnin profitierte in dieser Szene davon, dass Berlins Kapitän Arne Friedrich auf dem vom Regen nassen Rasen ausrutschte.
Kurz darauf vergab der mexikanische Nationalspieler Pavel Pardo die große Chance zum Ausbau der Führung (43.) für den VfB, der seinen bisher letzten Pokalsieg 1997 feiern konnte (2:0 gegen Energie Cottbus).
Meira zur Pause eingewechselt
Nach dem Seitenwechsel bemühten sich die Gäste um mehr Druck auf die Abwehr des zur Pause eingewechselten Stuttgarter Kapitäns Meira.
Der VfB versuchte dagegen vermehrt mit Kontern zum Erfolg zu kommen, und agierte zeitweise passiv. Der Berliner Angreifer Marko Pantelic versäumte es allerdings, die Passivität der Schwaben zu bestrafen (58.).
Vier Minuten später vergab Cacau in der immer hektischer werdenden Partie die Möglichkeit zur Vorentscheidung.
Gomez bleibt in der Kabine
Beste Spieler auf Seiten der Stuttgarter, deren Trainer Armin Veh zur Pause den angeschlagenen Nationalstürmer Mario Gomez sowie den Mexikaner Ricardo Osorio auswechselte, waren Magnin und Cacau.
Bei den Berlinern konnten vor allem Torwart Christian Fiedler und Innenverteidiger Josip Simuni überzeugen.
Quelle:
www.sport1.de