11.02.2007, 02:56 | Suchen
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München/Stuttgart - Wie sich die Dinge doch manchmal gleichen. In der Vorrunde, da gab es beim SV Werder Bremen mächtig Zoff nach der Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart. Torsten Frings blaffte damals gegen Diego, warf dem Spielmacher Eigensinn und fehlenden kämpferischen Einsatz vor.
Ein halbes Jahr später steht Werder wieder vor einer kleinen Krise. Oder befindet sich schon mittendrin.
Kritik von Frings
Das 1:4 beim VfB Stuttgart war nicht nur die höchste Saisonniederlage, sondern auch Grund genug für Frings, erneut die verbale Keule auszupacken.
"Wir denken, es geht nur über das Spielerische und halten nicht dagegen. Das war schon gegen Schalke unser Fehler. Der Trainer hat uns noch gesagt, dass die uns auskontern wollen, aber wir Idioten fallen trotzdem drauf rein!"
Stuttgarter Konterkonzept
Die Analyse des Nationalspielers hätte treffender nicht sein können. Bremen hatte insgesamt über weit über 60 Prozent Ballbesitz und am Ende doppelt so viele Torschüsse zu verzeichnen.
Die Treffer allerdings fielen auf der anderen Seite. Stuttgart gefiel sich vor 57.000 Zuschauern im ausverkauften Gottlieb-Daimler-Stadion in der Rolle der Kontermannschaft und bestach durch eine bemerkenswerte Chancenverwertung.
Bangen um Meira
Die blitzsauber herausgespielten Treffer durch Roberto Hilbert (3.), Mario Gomez (16.), Ludovic Magnin (33.) und Marco Streller (86.) bestätigten Trainer Armin Vehs Taktik, die Bremer kommen zu lassen, um dann eiskalt zu kontern.
Einzig die Verletzung von Kapitän Fernando Meira trübte die ausgelassene Stimmung. Das Ergebnis einer Kernspintomographie gab Entwarnung: Der zunächst befürchtete Schien- und Wadenbeinbruch ist ausgeschlossen. Weitere Untersuchungen sollen nun eine genaue Diagnose bringen.
Siebter Heimsieg bei Vehs "Geburtstag"
"Vor allem in der ersten Hälfte war es ein ausgezeichnetes Spiel meiner Mannschaft. Das war mit das Beste, was wir in dieser Saison abgeliefert haben. Wir haben verdient gewonnen, wenn auch nicht in dieser Höhe", sagte Stuttgarts Coach, der auf den Tag genau vor einem Jahr seinen Job bei den Schwaben aufnahm und somit einen äußerst gelungenen "ersten Geburtstag" feiern durfte.
Der siebte Heimsieg in Folge - zuletzt gelang dies vor 17 Jahren unter Trainer Arie Haan - basierte neben Vehs Kontertaktik und der exzellenten Chancenverwertung auf einem überragenden Timo Hildebrand im Tor.
Hildebrand will einen Titel
Ungewohnt offensiv zeigte sich der Torhüter nach dem Spiel:
"Ich habe immer gesagt, dass ich mich mit einem Titel aus Stuttgart verabschieden will. Und ob wir nun Meister werden oder den DFB-Pokal holen, ist mir egal. Wir haben auf jeden Fall gezeigt, dass wir mit den Besten auf hohem Niveau mithalten können."
Werder gegen Topteams schwach
Eine Tatsache, die dem SV Werder in dieser Saison abzugehen scheint. Aus den vier Partien gegen die beiden Topklubs der Liga, Stuttgart und Schalke 04, erspielte sich Bremen null Punkte und ein Torverhältnis von 3:11.
"Wir sind sehr enttäuscht. In den letzten zwei Spielen haben wir einfach schlecht agiert. Wir haben heute schlecht umgeschaltet und sind den Stuttgartern in die Konter gelaufen. Unsere Rückwärtsbewegung war katastrophal", befand der blasse Miroslav Klose.
"Kein Recht, Meister zu werden"
Bremen betrieb jede Menge Aufwand, wirkte aber bis auf Diegos Anschlusstreffer (21.) in den entscheidenden Szene nicht zielstrebig genug.
"Wenn wir so spielen, haben wir kein Recht dazu, Meister zu werden", so Frings' eindeutige Ansage an seine Mannschaft.
Titel noch nicht abgehakt
Bis nächsten Samstag zum Derby gegen den HSV muss Trainer Thomas Schaaf seine Truppe nun wie in der Vorrunde wieder zurück in die Erfolgsspur bringen, will Werder weiter von der Meisterschaft träumen.
"Dieses Ziel wird bleiben, wir wollen weiter ganz nach vorne. Wir haben zuletzt sechs Punkte abgegeben, die müssen wir zurückgewinnen. Damit sollten wir aber so schnell wie möglich anfangen."
Und selbst "Oberkritiker" Frings will die Hoffnung an die Schale noch nicht ad acta legen. "Es sind es noch so viele Spiele, dass man auch bei sechs Punkten Rückstand noch nicht ans Aufgeben denken muss."
Quelle:www.sport1.de | |