05.02.2007, 08:14 | Suchen
Beitrag #1 |
|
Beiträge: 46
| |
|
Beiträge: 46
Beiträge: 46
| |
München/Bremen - Erfrischend arglos resümierte Kevin Kuranyi den souveränen 2:0-Erfolg seiner Schalke am Sonntagabend im Bremer Weserstadion.
"Wir haben den schönen Fußball von Bremen mit Kämpfen kaputt gemacht und darum am Ende das Spiel auch verdient gewonnen", sagte der 24-Jährige nach Abpfiff des Spitzenspiels in die Kameras.
Nicht zu Unrecht. In Bremen zu gewinnen gelang in den letzten zwölf Monaten nicht einmal dem FC Bayern, Barcelona oder dem FC Chelsea.
Und mit dem überzeugenden Sieg der "Knappen" führt die mit Abstand konstanteste Mannschaft der Liga nach nun elf Spielen in Folge ohne Niederlage die Tabelle mit drei Punkten Vorsprung vor Werder an.
"Bemerkenswerte Leistung"
"Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn man hier in Bremen mit 2:0 gewinnt", sagte Schalke-Coach Mirko Slomka: "Vor allem ist es bemerkenswert, dass wir hinten gar nichts zugelassen haben."
In der Tat war die Schalker Defensivabteilung um Abwehr-Chef Marcelo Bordon einmal mehr einer der Schlüssel zum letztlich nie gefährdeten Sieg.
Die Bremer Torfabrik um Miroslav Klose und Hugo Almeida war bei der königsblauen Innenverteidigung praktisch über 90 Minuten komplett abgemeldet.
Disziplinierte "Doppel-Sechs"
Doch auch im Mittelfeld spielten Zlatan Bajramovic und der wiedererstarkte Fabian Ernst als Schalker "Doppel-Sechs" eine überaus konzentrierte und vor allem disziplinierte Rolle und ließen den Bremer Kreativkräften Diego und Tim Borowski kaum Luft zum Atmen.
"Jeder Mannschaftsteil hat heute seine Aufgabe zu hundert Prozent erfüllt", lobte Slomka die Geschlossenheit seiner Elf.
"Wir haben sehr sicher und aufmerksam gespielt und waren extrem zweikampfstark. Damit haben wir das Bremer Spiel im Keim erstickt."
Doppeltorschütze Lövenkrands
Und auch mit der Offensivleistung war der Coach hoch zufrieden: "Wir haben uns mit viel Ruhe und Souveränität unsere Chancen herausgespielt und dann auch im richtigen Augenblick die Tore gemacht".
Torschütze vom Dienst war diesmal jedoch nicht Kuranyi, sondern sein Kollege Peter Lövenkrands. Nach 20 Minuten nutzte er die sehenswerte Vorarbeit des umsichtigen Regisseurs Lincoln per Seitfallzieher. In der 71. Minute sorgte der Däne schließlich nach einem blitzsauberen Konter für die Entscheidung.
Kuranyi als Spielmacher
"Die Tore sind natürlich wichtig für mein Selbstbewusstsein. Aber wichtiger ist, dass wir als Mannschaft gewonnen haben", diktierte er anschließend brav in die Notizbücher.
Die Vorarbeit zum 2:0 leistete Kuranyi, der sich nach seiner erneuten Berufung in die Nationalmannschaft wieder in guter Form präsentierte.
"Das war schon seine achte Vorlage. Er entwickelt sich langsam zur echten Nummer zehn", lobte Slomka sein einstiges Problemkind.
Das Schalker Credo
Der freute sich jedoch vor allem über die Tabelle: "Es ist schon ein tolles Gefühl, derzeit auf die Tabelle zu schauen. Aber wir wollen auch am Ende da oben stehen."
Damit lieferte er auch die Vorlage für das einhellige Credo auf Schalke: Von der Meisterschaft wird (noch) nicht gesprochen.
"Müssen aufpassen"
"Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir die Sache nicht zu lässig sehen und jedes Spiel genau so konzentriert angehen", dozierte Slomka.
"Die Saison ist noch lang. Wir dürfen jetzt keine Sekunde nachlassen und müssen immer weiter hart arbeiten", stimmte Manager Andreas Müller ein.
Bremen glaubt weiter an den Titel
Auch die Bremer wollten trotz der ersten Pleite nach zuvor sechs Siegen nichts von einer Vorentscheidung im Titelkmapf wissen. "Heute ist nicht die Meisterschaft entschieden worden", meinte etwa Werder-Sportdirektor Klaus Allofs.
Und auch Trainer Thomas Schaaf glaubt: "Dieses Spiel hat keine Auswirkungen auf die Meisterschaft. In den nächsten Wochen muss es unser Ziel sein, Schalke wieder zu überholen."
Dafür müssen die Bremer jedoch zunächst die Fehler aus dem Schalke-Spiel analysieren - und möglichst abstellen.
Frings nicht zu ersetzen
Die Abwehr um Per Mertesacker und Naldo wirkte alles andere als sattelfest, der Sturm hing in der Luft und im Mittelfeld fehlte es neben den zündenden Ideen vor allem an der nötigen Aggressivität.
Vor allem das Fehlen des gelb-gesperrten Torsten Frings machte sich doch deutlich bemerkbar. "Die Aggressivität war heute der springende Punkt. Schalke war in den Zweikämpfen einfach besser", räumte auch Schaaf ein: "Torsten ist dahingehend für uns nicht 1:1 zu ersetzen."
Am kommenden Samstag muss Bremen zum Tabellendritten nach Stuttgart. Frings wird dann wieder dabei sein. Schalke empfängt Hertha BSC Berlin. "Dort müssen wir gewinnen", lächelte Kevin Kuranyi erfrischend arglos in die Kameras.
Quelle:www.sport1.de | |