München - Der Rückrundenstart naht; es ist die Zeit, in der der FC Bayern üblicherweise ein wenig auf den Putz haut. Das ist diesmal nicht anders.
Der Meister zeigt der Konkurrenz aus Bremen und Schalke die Zähne.
"Das Sommermärchen der Nationalelf ist jetzt endgültig beendet, jetzt beginnt das Wintermärchen des FC Bayern", kündigte Vorstands-Chef Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview mit der Münchner "Abendzeitung" an.
Nachwehen aufgearbeitet
Durch den Winterurlaub und die gemeinsame Vorbereitung seien die "WM-Nachwehen" nun aufgearbeitet.
Trainer Felix Magath pflichtet bei: "Die WM ist endgültig abgehakt. Jetzt gibt es keine Ausreden mehr. Auf jeden Fall werden wir besseren Fußball zeigen als in der Vorrunde. Die Gründe für die schlechten Leistungen sind jetzt weg."
Der Rückstand auf Bremen und Schalke ist für den Bayern-Coach "nur ein Klacks".
Rummenigge macht Druck
Rummenigge ließ aber auch keinen Zweifel daran, dass er von seiner Mannschaft nun mehr sehen will als in den vorangegangenen sechs Monaten.
"Alle wissen, dass sie in der Hinrunde selten hundert Prozent gebracht haben", sagte er, "aber das werden sie jetzt müssen, wenn wir an unsere Ziele heran wollen."
In der Meisterschaft soll der Titel zum zweiten Mal in Folge verteidigt werden und in der Champions League soll das Achtelfinale nicht schon wieder Endstation sein.
"Wir befassen uns mit dem Markt"
Auf dem Transfermarkt werden die Münchner wohl nicht mehr zuschlagen, trotz des bitteren Rücktritts von Kreativgeist Sebastian Deisler.
"Wir befassen uns mit dem Markt, aber es gibt nicht viel Überzeugendes. Ich bin skeptisch, ob wir noch einen Transfer hinkriegen, der unter dem Thema Verstärkung läuft", sagte Rummenigge.
"Neue Saison wird einen Umbruch bringen"
Die Planungen sind in personeller Hinsicht ohnehin schon mehr auf die nächste Saison ausgerichtet.
Für Präsident Franz Beckenbauer steht der FC Bayern vor einer echten Zäsur. "Die neue Saison wird kein Übergang sein, sondern einen Umbruch bringen", glaubt er.
Speziell im Mittelfeld wird der Aderlass groß sein. Hasan Salihamidzic geht zu Juventus Turin, Mehmet Scholl hört auf. Zudem wird Owen Hargreaves weiter von Manchester United umworben.
Rummenigge beschwichtigt
"Wir werden auch in der kommenden Saison eine schlagkräftige Mannschaft haben", verspricht Rummenigge im Gespräch mit
Sport1.de.
"Wir verlieren zwar einen Salihamidzic, bekommen aber einen Schlaudraff hinzu. Zudem kann ich jetzt schon sagen, dass wir einen weiteren Spieler für das Mittelfeld verpflichten. Wir werden sicherlich zusätzlich auf dem Transfermarkt aktiv werden."
Beckenbauer will Mittelfeld-Star
Beckenbauer liegt vor allem die Verpflichtung eines hochkarätigen Mittelfeldspielers am Herzen, eines echten Spielmachers.
"Wir brauchen einen kreativen, offensiv orientierten Mittelfeldspieler, einen Spielertyp wie den jungen Scholl, Deco, Diego oder Messi. Die Stürmer haben wir. Uns fehlt die Kreativität im Mittelfeld."
Kritik an Bayerns Transferpolitik
Im Zuge dessen gibt es von Beckenbauer auch Kritik an der Transferpolitik des Klubs in der jüngeren Vergangenheit - was ihn selbst miteinschließt.
"Vielleicht waren wir in der Vergangenheit bei einigen Transfers zu zögerlich, zu unentschlossen, und dann waren die Spieler weg", meinte der 61-Jährige und verwies in diesem Zusammenhang nochmals auf das Münchner Interesse am französischen Nationalspieler Franck Ribery.
Quelle:
www.sport1.de 
