03.12.2006, 00:19 |
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Zitat:
Zitat von Sport1.de München - Das Wichtigste vorweg: Borussia Dortmund und Trainer Bert van Marwijk gehen nach der laufenden Saison getrennte Wege. Das gaben Trainer und Verantwortliche nach der Partie gegen Wolfsburg einvernehmlich bekannt.
Das Unwichtigste vorneweg: Der BVB bezwang in einer schwachen Partie die "Wölfe" durch ein Last-Minute-Tor von Ebi Smolarek mit 1:0 und feierte damit immerhin den ersten Heimsieg seit dem 16. September.
Das interessieren am Samstagnachmittag allerdings nur am Rande.
Denn nur wenige Stunden zuvor berichtete die "Westfälische Rundschau" unter Berufung auf Bielefelder Vorstandskreise, die Dortmunder Vereinsführung sei sich mit Thomas von Heesen - derzeit Coach bei Arminia Bielefeld - über einen Trainerwechsel zu Saisonende einig.
"Eine bodenlose Frechheit"
Zwar folgten aus Bielefeld umgehend die branchenüblichen Dementis: "Das ist gelinde gesagt eine bodenlose Frechheit von der Zeitung", mokierte sich etwa Geschäftsführer Roland Kentsch.
Doch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke erhöhte erneut die Spannung, indem er kurz vor Anpfiff bekannt gab, er werde sich nach der Partie ausführlich zur Sache äußern.
"Wir gehen getrennte Wege"
Und so begann das große Warten: 90 überaus langweilige Minuten lang, ehe sich die Beteiligten endlich den Fragen stellten.
Den Anfang machte Bert van Marwijk - und redete gleich Klartext: "Ich habe mit dem Vorstand gesprochen, und wir haben uns entschieden, nach der Saison getrennte Wege zu gehen."
Über die Gründe der Trennung wollte sich der 54-Jährige nicht äußern: "Es wäre zu früh, um darüber zu sprechen. Erst will ich mit der Mannschaft reden."
Spannungen zwischen Trainer und Vereinsführung
Nichtsdestotrotz musste man nicht allzu sehr zwischen den Zeilen lesen, um das seit Wochen angespannte Verhältnis zwischen dem Trainer und der Dortmunder Führungsriege um Watzke und Präsident Reinhard Rauball als Hauptursache zu erkennen.
"Mit der Mannschaft macht es mir noch immer sehr viel Spaß", sagte van Marwijk und ließ in einer langen Atempause genug Spielraum, um zu erahnen, mit wem es ihm dagegen überhaupt keinen Spaß mehr macht.
Dortmund dementiert Einigung mit von Heesen
Dann ergriff Watzke selbst das Wort: "Wir haben schon vor Wochen zusammen gesessen und einmütig beschlossen, die Zusammenarbeit am 30. Juni 2007 zu beenden", bestätigte er van Marwijks Version und ergänzte: "Eigentlich wollten wir diese Entscheidung erst in der Winterpause bekannt geben, um den Spielbetrieb nicht zu stören."
Die aktuellen Entwicklungen nach den Medienberichten jedoch zwangen die BVB-Verantwortlichen zu einer Aussage. Allerdings widersprach Watzke dabei der kolportierten Einigung mit von Heesen: "Wir haben uns noch mit keinem Trainer geeinigt."
Watzkes Verbalakrobatik
Vollständig vom Tisch wischen wollte er die Personalie von Heesen jedoch freilich nicht, sondern flüchtete sich zunächst in eine leicht angestrengte Verbalakrobatik:
"Sicherlich ist jemand wie Thomas von Heesen, der aus einer Mannschaft kommt, die vom Finanziellen her nicht so ein großes Reservoir hat, natürlich immer sehr respektabel", um dann schließlich doch noch auf den Punkt zu kommen: "Es ist gar keine Frage, dass wir auch über Thomas von Heesen nachdenken."
Von Heesen verschnupft
Von Heesen selbst hatte die Spekulationen im Vorfeld genährt, indem er Gespräche über eine Vertragsverlängerung mit Bielefeld immer wieder auf Eis legte. Nach dem Spiel der Arminia gegen Leverkusen gab sich der 45-Jährige jedoch überrascht: "Mit mir hat noch niemand gesprochen".
Auch für die stockenden Vertragsgespräche mit Bielefeld nannte er einen mehr oder weniger plausiblen Grund: "Ich will jetzt erstmal meinen Trainerschein fertig machen, um den Kopf freizukriegen - dann werde ich mit dem Verein sprechen."
Auf der anschließenden Pressekonferenz reagierte er auf Nachfragen jedoch schon reichlich verschnupft: "Ich habe weder da noch woanders etwas unterschrieben und keine Lust mehr, etwas zu diesem Trainerquatsch zu sagen. Ich fahre jetzt heim zu meiner Tochter." Sprach's und ging.
"Ein grausames Spiel"
Dafür meldete sich die Bielefelder Chefetage zu Wort: "Herr Watzke hat mit mir bisher nicht gesprochen", versicherte Kentsch nach dem Spiel: "Das ist völliger Unfug. Auch Thomas hat nicht mit Dortmund gesprochen."
Arminia-Präsident Hans-Hermann Schwick allerdings äußert sich schon seit Wochen zwiespältig: "Ich glaube, dass von Heesen gern bleiben würde. Aber wenn ein lukratives Angebot eines größeren Vereins kommt, können wir nicht mithalten."
Der BVB begreift sich zweifellos als "größerer Verein" - auch wenn die sportlichen Leistungen auch gegen Wolfsburg weit hinter den eigenen Ambitionen hinterher hinkten.
"Ein grausames Spiel", resümierte Wolfsburg-Trainer Klaus Augenthaler die Partie im Signal Iduna Park durchaus zutreffend. Aber so richtig interessieren wollte das am Samstagnachmittag ohnehin niemanden. | Schade,aber so ist es leider oft.
Der Trainer ist immer an allem schuld.
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