18.09.2006, 07:52 | Suchen
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München/Frankfurt – Kontrastprogramm auf dem grünen Rasen der Commerzbank-Arena: Während die einen ausgelassen mit den Fans feierten, saß bei den anderen der Frust tief.
"Wir haben heute wieder nicht genügend Tore gemacht", brachte es Leverkusens Paul Freier auf den Punkt.
Sein Team war im Duell der beiden Uefa-Cup-Teilnehmer vom Donnerstag mindestens ebenbürtig. Über 90 Minuten zeigte die Werkself eine passable Spielanlage, bissige Zweikämpfe und viel Einsatz.
Geburtstagkind auf sich alleine gestellt
Einzig in vorderster Front, wo Geburtstagkind Sergej Barbarez in der Luft hing, lief es nicht rund. Der 35-Jährige war zu sehr auf sich allein gestellt und ließ sich folgerichtig mit zunehmender Spieldauer ins offensive Mittelfeld zurückfallen, um den initiierenden Pass zu spielen.
Barbarez' Kollege in der Offensive, Michal Papadopulos, zeigte in seinem ersten Spiel von Beginn an gute Ansätze, aber der 21-jährige Tscheche scheiterte gleich zweimal aussichtsreich vor dem Frankfurter Tor (21. und 35.).
Formel stimmt nicht
Doch einem hohen Aufwand stand ein geringer Ertrag gegenüber. Einzig Ahmed Reda Madouni (52.), etatmäßiger Innenverteidiger, belohnte mit dem Führungstreffer die Mühen der Gäste.
Der postwendende Ausgleich durch den Japaner Naohiro Takahara, der sein erstes Tor für die Hessen erzielte, brachte Bayer nicht aus dem Konzept. Die Werkself erarbeitete sich, angetrieben von ihrem emsigen, aber glücklosen Kapitän Bernd Schneider, weitere Chancen.
Freier frustriert
"Nach dem Ausgleich hätte ich unbedingt das 2:1 machen müssen. Nach dieser verpassten Chance haben wir nicht mehr ins Spiel gefunden", analysierte "Unglücksrabe" Freier die Partie.
Was Leverkusnen nicht glückte, schaffte Michael Thurk nach 70 Minuten. Sein Schuss wurde für Bayer-Keeper Hans-Jörg Butt unhaltbar abgefälscht. Auch für Thurk war es das erste Tor für seinen neuen Arbeitgeber. Es war der Moment, als die Partie kippte.
Eintrachts unbändige Moral
Während Frankfurt die schweren Beine aus dem Uefa-Cup gegen Bröndby nicht mehr merkte, war bei Leverkusen die Luft raus.
"Egal, wer bei uns spielt, er gibt immer alles", frohlockte Eintrachts Albert Streit. "Heute hat nicht das bessere Team gewonnen, sondern das, das besser gekämpft hat und eine bessere Moral hatte", zollte der Mittelfeldmann seinen Mannschaftskollegen Respekt.
Sechs Monate des Wartens beendet
Bayer musste nach dem Rückstand aufmachen und lief zwangsläufig in die Konter der Hausherren. Der nimmermüde Timo Ochs stellte nach 82 Minuten den Endstand her.
Er rundete den "Tag der Debütanten" ab – für den 22-Jährigen war es das erste Bundesligator. Nebenbei wurde eine sechsmonatige Durststrecke ohne Heimsieg für die Hessen beendet.
Funkel lobt in den höchsten Tönen
"Ich bin begeistert von dem Teamgeist und der Leidenschaft meiner Mannschaft. Dass sie seit Monaten alle Rückschläge wegsteckt, ist der Schlüssel unseres Erfolges. Das war einfach sensationell", freute sich Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel.
Mit Marco Rehmer fiel kurz nach der Halbzeit der einzig verbliebene Routinier in der Viererkette mit einer Platzwunde aus. Ochs, Russ, Reinhard und der eingewechselte Preuß bildeten fortan die Abwehrreihe – allesamt junge Kerle. Und sie machten ihre Sache sehr gut.
Bei aller Euphorie konnte er sich sogar einen Gruß an dem im Stadion weilenden Bundestrainer Joachim Löw nicht verkneifen. "Wir hatten heute neun deutsche Spieler auf dem Feld. Da muss Joachim Löw das Herz aufgegangen sein."
Quelle:www.sport1.de | |