11.07.2017, 20:23 |
Beitrag #6684 |
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Zitat: So würde ich die Stamina interpretieren! | Eben. So kann man es interpretieren.
Man kann es aber auch ganz anders interpretieren. Das ist das Problem.
Nehmen wir mal an, ich habe eine tolle Kondition. (Okay, das ist eine sehr gewagte Annahme. Aber es dient nur der Veranschaulichung.)
Ich gehe in ein Fußballmatch und werde in der ersten Viertelstunde in mehrere Laufduelle gezwungen. Da meine Kondition sehr gut, stecke ich das locker weg und bin bei ca. 100% meiner Leistungsfähigkeit, was die Sprint-Speed angeht.
Das Ganze setzt sich über das Spiel mehr oder minder kontinuierlich fort. Da ich auf den Außen unterwegs bin, werde ich oft gefordert und die generische Mannschaft stellt mir obendrein einen neuen Gegenspieler in HZ 2 gegenüber.
Irgendwann hängt mir die berühmte Lunge zum Hals raus und mein Kraftvorrat ist beinahe aufgebraucht. Zumindest bin ich konditionell nicht mehr bei 100%. So zumindest interpretiere ich die Stamina sowie deren mehr oder minder kontinuierliche Abnahme über die gesamte Matchdistanz.
Man kann es drehen und wenden wie man möchte: Ein Spieler der nach ca. 60 min Spielzeit eine Laufstrecke von ca. 8 km zurückgelegt hat und davon einige Abschnitte im Vollsprint, wird im letzten Drittel der Partie keine 100% seiner individuellen Sprint-Speed mehr erreichen. Ein Maß dafür, wie erschöpft er ist, ist die Stamina.
Es sollte als innerhalb das FIFA-Games eine Formel geben, die das berücksichtigt. In der ersten Näherung könnte das ein linearer Zusammenhang sein.
Ein Beispiel:
a) Spielbeginn:
Spieler 1: Topspeed 30 m/s, Stamina 100%
Spieler 2: Topspeed 25 km/h, Stamina 100%
Fazit: Spieler 1 läuft Spieler 2 davon ... zumindest ohne Ball.
b) kurz vor Spielende
Spieler 1 ist viel gerannt, Spieler 2 hat sich weniger bewegen müssen oder hat sogar seinen Kollegen nach der HZ-Pause ersetzt.
Spieler 1: Topspeed 30 m/s, Stamina 25% (0,25 * ursprüngliche Stamina)
Spieler 2: Topspeed 25 km/h, Stamina 40% (0,40 * ursprüngliche Stamina)
Fazit: Legt man den bereits angesprochenen linearen Zusammenhang in erster Näherung zugrunde, ergibt sich für Spieler 1 eine Topspeed von 7.5 km/h und für Spieler 2 eine Topspeed von 10 km/h.
Das Ganze zeigt Folgendes:
Der Spieler mit der besseren Stamina müsste/könnte irgendwann dem Spieler mit der stärker abnehmenden Stamina aber der ursprünglich höheren Topspeed ebenbürtig sein bzw. ihn sogar überholen. (Voraussetzung: 100% Stamina bedeutet bei beiden der selbe numerische Wert.) Denn: Besitzt Spieler 2 am Anfang auch 100% Stamina, aber sein eigentlicher Konditionswert liegt bei 65, während der von Spieler 1 bei 85 liegt, dann nützen ihm seine 40% auch nicht mehr so viel.
Es ist also ziemlich gewagt, Prozentwerte zu vergleichen, wenn man den eigentlichen Physiswert dahinter nicht einbezieht.
Aber das Beispiel zeigt auch noch etwas: Der in erster Näherung so angenommene lineare Zusammenhang ist relativ abwegig, denn ich bezweifle, dass ein Spieler mit einer Topspeed von 30 km/h hat am Ende nur noch mit 7.5 km/h übern Platz schleicht. (Dann hätte ihn der Trainer mit Sicherheit längst ausgewechselt.) Weiter hieße ein linearer Zusammenhang, dass der Spieler irgendwann bei Speed 0 ist. Auch Quatsch ... außer beim Wadenkrampf.
Der Zusammenhang wird also eher eine hyperbolische Funktion sein.
Meine Meinung:
Es ist sicherlich sehr hilfreich die Stamina einzelner Spieler im Auge zu behalten. Die nackten Zahlenwerte (vor allem der Balken während des Matches) geben zwar Anhaltspunkte, sind aber schwerlich dahingehend interpretierbar, ob der eine oder der andere das Laufduell nun gewinnen müsste.
Hinzu kommen weitere Aspekte, die von anderen bereits sehr richtig genannt wurden: Da ist z.B. das Laufen mit und ohne Ball. Das kurzzeitige Erreichen der Topspeed mit Ball, wenn man ihn sich ein paar Meter vorgelegt hat. Die Grundbeschleunigung, die einen früher oder erst später auf Topspeed bringt. Letzteres ist u.a. damit zu vergleichen, wie schnell man beim 100m-Lauf aus dem Startblock kommt.
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