27.02.2014, 23:19 |
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Er ist der „Aufsteiger“ der letzten Wochen, eins von Hannovers größten Talenten dieser Generation – und mit 18 Jahren, 6 Monaten und 19 Tagen der 6.jüngste Bundesligaspieler der Vereinsgeschichte. Im 96tv-Interview redet Yannik Schulze mit uns über sein Bundesligadebüt, sein Vorbild Manuel Schmiedebach und vieles mehr. 96tv: Sie wohnen seit einem Jahr nicht mehr bei Ihren Eltern. Kommen Sie zurecht? Schulze: „Ja, alles bestens. Zuerst habe ich ja im Internat in der Clausewitzstraße gewohnt. Jetzt habe ich eine eigene Wohnung mit meinem besten Freund, das klappt ganz gut. Klar dreht es sich bei uns eher um Fußball als ums Saubermachen, aber das nötigste klappt schon ganz gut“ 96tv: Sie fahren immer noch einen alten Mazda. Wann steigen Sie auf Mercedes, Audi oder BMW um? Schulze: „Ich habe jetzt gerade mal ein halbes Jahr meinen Führerschein und werde ganz bestimmt noch ein Jahr meinen Mazda fahren. Der hat noch nichtmal 50.000 Kilometer runter und läuft rund – und ich brauche keine dicke Karre, nur weil ich jetzt mal Bundesliga gespielt habe. 96tv: Wo sie gerade davon reden: Sie haben ihre ersten Bundesligaeinsätze hinter sich, haben durchaus stark gespielt und gaben zuletzt sogar ihr Startelfdebüt – und sie haben jetzt genauso viel Einsätze wie Leon Andreasen, Edgar Prib und Manuel Schmiedebach. Werden sie zum Stammspieler? Schulze: „Ach, das entscheidet der Trainer. Ich fühle mich stark, habe jetzt für den Moment das Vertrauen und verspreche, immer mein Bestes zu geben. Aber ich muss mich jede Woche voll reinhauen, wenn ich spielen will“ 96tv: Auf alle Fälle sind Sie ein echter Konkurrent für Manuel Schmiedebach, auch weil sie sich im Spielstil sehr ähneln. Wie gut verstehen Sie sich? Schulze: „Er redet viel mit mir. Zusammen mit Sven Bender ist Manu mein Vorbild. Er gibt mir Tipps, auch zu Themen wie Ernährung und so. Ich will ja schließlich leben, wie ein Profi es tun muss.“ 96tv: Also keine Zigaretten, kein Alkohol? Schulze: „Rauchen nein! Und Alkohol trinke ich auch nur wenig, vielleicht ein- oder zweimal in der Woche – mit den Kumpels zu Hause mal ein oder zwei Bier, mehr nicht.“ 96tv: Was machst Du sonst so in deiner Freizeit? Schulze: „Ich entspanne mich gerne zuhause oder gehe mit meiner Freundin und den anderen Jungs etwas essen. Also eigentlich das, was jeder so macht.“ 96tv: Ihre Karriere fängt erst an – was war das bislang schönste Erlebnis? Schulze: „Das war sicherlich das Bundesligadebüt gegen Bayern. Ich trainierte ja schon einige Zeit mit den Profis, aber als der Coach mich dann vom Warmlaufen rangerufen hat, habe ich schon weiche Knie bekommen. Aber dann lief es wie von selbst und nach den ersten 2,3 Ballkontakten war die Angst fast weg.“ 96tv: Wie war das so, beim Debüt von der Bank zu kommen und anstelle von 200 Fans sitzen dort gut 80.000 – ist so etwas motivierend oder macht es eher Angst? Schulze: „Es ist schwierig. Anfangs hatte ich echt die Hosen voll, aber ich habe es geschafft mich auf das Spiel zu fokussieren und die Fans auszublenden. Wirklich gepusht wirst du davon vor allem zu Hause, so wie letzte Woche – wenn du dich unten warmmachst und dann 40.000 Leute deinen Namen rufen, das ist schon unglaublich.“ 96tv: Wenn Du jetzt auf die ersten drei Monate unter Tayfun Korkut zurückblickst: Wie bewertest Du Deine Entwicklung, Deine persönlichen Leistungen bei 96? Bist Du zum Beispiel zufrieden mit Deinen Einsatzzeiten? Schulze: „Ich denke alles andere wäre falsch. Ich habe drei Spiele für die Profis gemacht und sieben für die Regionalligamannschaft, und ich denke die Leistungen waren sicher ordentlich. Ich gebe Woche für Woche beim Training Gas und biete mich für den Trainer an und deshalb denke ich, dass ich schon zufrieden sein kann, aber dass noch mehr kommen kann und auch soll – man kann sich gerade zu Beginn der Karriere so viel im Training abgucken.“ Yannik Schulze im Training der Profis 96tv: Du freust Dich aber schon, dann in der Startelf zu stehen? Schulze: „Ja sicher. Ich arbeite dafür Woche für Woche und ich werde ja auch zumindest in der Regionalliga fast immer von beginn an gebracht und zuletzt auch in der Bundesliga, aber mein Ziel ist es natürlich, mich dauerhaft hier festzuspielen.“ 96tv: Gutes Stichwort, das wäre jetzt die nächste Frage gewesen. Was sind Deine Ziele bis zur Winterpause, sowohl persönlich als auch auf die Mannschaft bezogen? Schulze: „Mein persönliches Ziel ist es, so viele Spiele wie möglich zu machen, gesund zu bleiben und mich in die Startformation reinzukämpfen. Für die Mannschaft muss man sehen. Wir haben jetzt ein Heimspiel gegen Hertha und dann noch ein brutal schweres Spiel in Dortmund, das wir gewinnen wollen. Generell werden die folgenden Spiele aber schwerer als die Spiele zuletzt: Nach Dortmund noch Leverkusen, Hamburg und Frankfurt, die alle sehr starke Saisons spielen. Unser Ziel wird es sein gerade in diesen 6-Punkte-Spielen so viele Siege wie möglich zu holen und so eine möglichst gute Ausgangslage für die Rückrunde zu bekommen. Und natürlich auch mit der zweiten Mannschaft weiter erfolgreich sein – am Wochenende haben wir da ein schweres Spiel in Wolfsburg, wo wir mit einem Sieg die Tabellenführung übernehmen können und wo ich auch für die U23 spielen werden.“ 96tv: Noch eine letzte Frage zum sportlichen: Sie wurden erstmals seit November 2011 wieder für die Nationalmannschaft berufen – damals U17, zuletzt U19 gegen die Niederlande und Griechenland. In wie weit beflügelt einen so etwas? Schulze: „Ich sehe die Einberufung als großen persönlichen Erfolg an, den ich mir mit meinem Bundesligadebüt erarbeitet habe. Und es ist natürlich etwas besonderes, an der Seite von profierfahrenen Spielern wie Kevin [Akpoguma, spielt bei TSG Hoffenheim, anm. d. Red.], Niklas [Stark, spielt bei 1. FC Nürnberg, anm. d. Red.] und Serge [Gnabry, spielt beim FC Arsenal, anm. d. Red.] international zu spielen. 96tv: Zum Schluss haben wir noch ein paar persönliche Fragen von unseren Fans an dich. Einer möchte wissen, was dein Lieblingsessen ist. Schulze: „Schwierig. Ich habe eigentlich kein richtiges Lieblingsessen, aber momentan esse ich total oft Spaghetti Bolognese – weil es so ziemlich das einzige ist, was ich ohne Hilfe hinbekomme.“ *lacht* 96tv: Ein anderer Fan fragt, mit wem du in der Mannschaft den engsten Kontakt hast. Schulze: „Das ist definitiv Manu Schmiedebach. Mit ihm verstehe ich mich super und wir machen auch nach dem Training oft was zusammen. Aber auch mit den anderen Jungschen Valmir [Sulejmani], Timmi [Dierßen] und Niklas [Teichgräber] verstehe ich mich super – wir kennen uns ja schon länger aus dem Jugendbereich. 96tv: Dann wünschen wir euch Jungs viel Erfolg am Wochenende gegen Wolfsburg, und dir natürlich alles Gute für die laufende Saison und noch viele Einsätze hier in Hannover! Schulze: „Danke vielmals!“
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