24.10.2012, 21:21 |
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Belgische Fußballer werden immer beliebter. Sechzehn belgische Profis stehen in England unter Vertrag, andere spielen in Deutschland, Russland, Spanien oder in der Niederlande. Ex-Hamburger Vincent Kompany trägt die Binde bei Manchester City, Thomas Vermaelen ist Kapitän beim F.C Arsenal und Marouane Fellaini ragt bei Everton längst nicht nur wegen seiner Frisur heraus. Kein Wunder, dass man in Belgien von der besten und talentiertesten Nationalmannschaft aller Zeiten spricht, die sich innerhalb kürzester Zeit vom 54. Platz der FIFA-Weltrangliste auf Platz 20 vorgearbeitet hat. Nun werden Unmengen an Geld für Profis aus Belgien ausgegeben. Doch woher kommen die ganzen Talente? Vor allem auf der Insel sind Belgier heiß begehrt. Auch Martin O'Neill, Trainer von AFC Sunderland, hat ein belgisches Sturmtalent auf dem Zettel.
Eine gute Jugendarbeit ist in Deutschland selbstverständlich. Doch jahrelang vernachlässigten die Fußballvereine der Jupiler Pro League die Nachwuchsarbeit und setzten stattdessen auf Spieler aus Afrika oder Osteuropa. Bei Waasland-Beveren beispielsweise standen 2006 zwanzig Afrikaner im Kader. "Wir haben nicht an unseren eigenen Nachwuchs geglaubt", meinte die belgische Torwartlegende Jean-Marie Pfaff. Jahrhundert-Talent Eden Hazard zog es deshalb nach Frankreich, um sich bei Lille ausbilden zu lassen. Jan Vertonghen oder Toby Alderweireld wechselten schon im Jugendalter ins benachbarte Holland zu Ajax Amsterdam. Auch Kevin Mirallas verschlug es nach Frankreich, ehe er über Olympiakos Piräus nach Everton wechselte. Doch schon seit einiger Zeit denken immer mehr Vereine - oft durch Geldnot bedingt - um. Sie fördern die heimischen Talente in neu errichteten Leistungszentren. Vorzeige Vereine dafür sind Lüttich, Gent, Genk und Antwerpen. Wie viel Geld man an Eigengewächsen Verdienen kann, zeigen die Transfers von Fellaini und Witsel. Fast 30 Millionen Euro nahm Standard Lüttich ein, als Marouane Fellaini für knappe 22 Millionen zu Everton wechselte und Witsel für 9 Millionen von Benefica Lissabon abgeworben wurde. Obwohl auch Anderlecht am Eigengewächs Romelu Lukaku 12 Millionen Euro verdiente, so gehen dem Klub immer wieder Talente durch die Lappen. Als 16-Jähriger wurde der heutige Nationalspieler Dries Mertens ausgemustert. Bei Utrecht in den Niederlande gelang dem Stürmer der Durchbruch: Für 8,5 Millionen Euro wechselte er nach Eindhoven und wird heute von Vereinen wie Liverpool gejagt. Auch der AFC Sunderland hat einen von Sechzehn Belgiern, die auf der Insel spielen, unter Vertrag. Der belgische Nationaltorwart Simon Mignolet wechselte im Sommer 2010 für eine Ablösesumme von 2,5 Millionen von St. Truiden zu Sunderland. Damals stand noch der Schotte Craig Gordon im Tor. Mignolet, damals nur als Nummer Zwei hinter Gordon gedacht, profitierte von den vielen Verletzungen, die sich der Schotte während der Saison 2010/11 zuzog und so bestritt Mignolet bereits in seinem ersten Jahr auf der Insel 23 Premier League Spiele. In seinem zweiten Jahr bei den "Black Cats" bestätigte er seine Leistung und durfte sich über die Nominierung in der A-Nationalmannschaft freuen. So geht Simon Mignolet als unangefochtene Nummer Eins in die Saison 2012/13. "An diesem Transfer sehen wir eine Bestätigung, weiterhin die Jugendarbeit in Belgien aufmerksam zu verfolgen", sagte Trainer Martin O'Neill. "Was für großartige Wertanlagen Talente seien können, zeigten die Wechsel von Hazard oder Rodwell, für die horrende Preise bezahlt wurden."
Martin O'Neill macht schon lange kein Geheimnis mehr daraus, dass der Stürmer Jelle Vossen vom KRC Genk unter intensiver Beobachtung steht. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit, wann Sunderland den Youngster auf die Insel locken werde. Vossen erzielte letzte Saison 27 Tore, darunter 13 in der Jupiler Pro League, Belgiens höchster Spielklasse. In der Belgischen Nationalmannschaft, in der er die Rückennummer 18 trägt, konnte er schon zwei Mal einnetzten. Der Marktwert des Stürmers taxiert sich auf fünf Millionen Euro. Da Vossen noch einen Vertrag bis 2017 besitzt und zu den Leistungsträgern zählt, könnte es ein teurer Spaß werden. "Wenn wir uns sicher sind, dass uns Vossen Helfen kann, werden wir nicht an falscher Stelle sparen", meinte Trainer Martin O'Neill. Quelle: Kicker | |