11.07.2012 -
Max Eberl leistete in der Saisonvorbereitung ganze Arbeit und investierte mehr als 30 Millionen Euro für Stars wie Xhaka und Domínguez. Diese solle die Abgänge von Reus und co. vergessen machen. Die Erwartungen sind hoch und Gerüchte um weitere Abgänge am Niederrhein gibt es zu genüge. Doch wechseln wird wohl keiner.
Nachdem man mit Dante, Reus und Neustädter das „Rückgrat“ verlor, holte man guten Ersatz. Doch jetzt droht ein weiterer Leistungsträger abzuspringen. Patrick Herrmann, das Eigengewächs der Fohlen, hat einige Angebote von großen Teams in Europa vorliegen. Unter anderem von Inter Mailand und den Tottenham Hotspurs. Patrick Herrmann will trotz der verlockenden Angebote bleiben: „Das sind natürlich große Namen im internationale Fußball, doch aktuell will ich mich nur auf Gladbach konzentrieren und mich nach meiner schweren Verletzung neu beweisen. Hier genieße ich das volle Vertrauen von Trainer und Mannschaft, und in Italien mache ich lieber Urlaub.“ Ein gutes Zeichen für die Fans der Borussia, doch damit bestätigte Herrmann das Interesse aus Mailand. „Wir wollen, müssen und werden Patrick nicht hergeben. Um ihn hier loszubekommen, muss schon eine sehr hohe Summe gezahlt werden, die wohl niemand zahlen will“, tönt Eberl.
Ter Stegen wird gejagt!
Auch die Gerüchte um Marc-André ter Stegen tauchen wieder auf. Barcas zweiter Keeper Jose Pinto (36) steht kurz vor seinem Karriereende und Barcelona sucht nach einem neuen Ersatzkeeper. Dabei ist ter Stegen ins Blickfeld geraten. Ein Wechsel zum FCB scheint jedoch sehr unwahrscheinlich, da ter Stegen einen Stammplatz will, und Valdes aktuell bei den Katalanen gesetzt ist, trotz nicht immer fehlerfreien Auftritten. „Das wird sich Marc nicht antun. Er hat großes Talent, und einen bis 2015 datierten Vertrag bei Borussia Mönchengladbach. Ein Wechsel ist überhaupt kein Thema“, so sein Berater Gerd vom Bruch. Also bleiben der Borussia trotz der vielen Interessenten ihre Spieler erhalten.
Borussia Mönchengladbach unter der Lupe!
„Wir werden keinen Spieler mehr verpflichten!“, so Max Eberl nach dem Transfercoup von Luuk de Jong. Da der Kader nun steht, folgt jetzt unsere Kaderanalyse zu Borussia der Saison 2012/13. Hier ist der erste Teil der Analyse mit den Torhütern und den Verteidigern:
Tor
Marc-André ter Stegen: Der junge Torwart ist seit der Saison 10/11 Stammkeeper der Borussia. In der Rückrunde debütierte er durch den Ausfall Logan Baillys im Derby gegen den 1.FC Köln. Dort konnte er mit guten Paraden überzeugen und zeigte, wie schon mit der U23 in der Regionalliga, konstant gute Leistungen und geriet so auch in das Blickfeld von Nationaltrainer Joachim Löw. Im April 2012 war es dann soweit, ter Stegen gab sein Debüt im Trikot der deutschen Nationalmannschaft. Doch das Freundschaftsspiel gegen die Schweiz wurde zum Debakel für den 19Jährigen. Fünf Mal musste der Debütant hinter sich greifen. Von der Unsicherheit der Vorderleute ließ er sich anstecken, doch trotz des misslungenen Einstandes, vertraut Jogi Löw noch auf Marc-André - Als dritten Torwart hinter Manuel Neuer und Ron-Robert Zieler.
Christofer Heimeroth: Der Torwart aus der Schalker Jugend spielt schon seit ewigen Zeiten bei Borussia Mönchengladbach und hat schon einiges erlebt - Die Zweitklassigkeit 07/08, die Fast-Abstiege 08/09 und 10/11 und den Höhenflug im Jahr 11/12. Seit seinem Wechsel an den Niederrhein stehen ihm über 80 Spiele zu Buche. Diese Spiele absolvierte er aber nicht immer fehlerfrei. Doch seine Leistungen genügten den Ansprüchen der Borussia und Heimeroth ist heute noch als Back-Up für ter Stegen optimal. Er bringt auch viel Erfahrung mit und kann den jungen Spieler vieles mitgeben.
Janis Blaswich: Der dritte Torwart der Fohlen ist seit der Saison 11/12 Janis Blaswich. Der talentierte Torwart der Fohlen kommt aber weiterhin, wie schon zuvor, nur in der U23 der Fohlen zu Einsätzen. Dort fällt er mit guten Leistungen immer wieder auf und durch diese guten Leistungen bot man dem Talent den ersten Profivertrag an. Diesen unterzeichnete er gerne und zeigt immer noch sehr gute Leistungen. Wie einst ter Stegen, vielleicht erwartet ihn ja das gleiche…
Verteidigung
Tony Jantschke: Der U21-Nationalspieler machte bei seinem Heimatverein in Hoyerswerda auf sich aufmerksam und wurde von Scouts der Borussia entdeckt; dies war im Sommer 2007. Im Laufe der Jahre hat sich aus dem jungen defensiven Mittelfeldspieler ein sicherer Rückhalt in der Verteidigung der ersten Mannschaft entwickelt. Defensiv konnte er fast immer überzeugen; mit guten Zweikampfverhalten und gutem Stellungsspiel kämpfte er sich in die Startelf und verdrängte den unter Favre ausgemusterten Tobias Levels, der unter Michael Frontzeck den Vorzug bekam. „Es freut mich ungemein, dass der Trainer auf mich baut“, so Jantschke. Offensiv muss sich der 21Jährige aber noch steigern, denn seine Flanken und allgemein sein Offensivverhalten sind mangelhaft.
Matthias Zimmermann: Im Sommer 2011 kam er aus Karlsruhe und sollte den Kader in der Breite verstärken, doch von einer Verstärkung für die erste Mannschaft kann man nicht sprechen; er rutschte in die zweite Mannschaft ab und zeigte dort mittelmäßige Leistungen (13 Einsätze). Zu einem Bundesligaeinsatz kam der 20Jährige dennoch: In der Saison 11/12 wurde er am 12. Spieltag bei der Berliner Hertha eingewechselt. Doch dies wurde bis zum Ende der Saison sein letzter Einsatz für die Borussia. Tony Jantschke fiel zwar manchmal aus, doch dann löste Favre es lieber intern, als auf den Nachwuchsspieler zurück zukommen. Trotzdem glaubt Zimmermann weiter an seine Chancen und verschwendet keinen Gedanken an einen Wechsel.
Martin Stranzl: Der österreichische Routinier wechselte in der Winterpause der Saison 11/12 von Spartak Moskau zu den Fohlen. Stranzl sollte mit seiner ganzen Erfahrung die Abwehr mit dem Ex-Borussen Dante stabilisieren und den Abstieg vermeiden. Und das ging auf, mit Stranzl in der Verteidigung lief es rund. Kaum Gegentore, und dies ging in der vergangenen Saison so weiter. Lediglich 24 Gegentore, nur der FC Bayern München kassierte weniger (22 Gegentore). Ein wichtiger Faktor für diese erstaunliche Statistik war Stranzl, der seine Mitspieler immer gut organisierte und auch selbst nahezu fehlerfrei spielte.
Roel Brouwers: Seit 2007 streift ich der 30Jährige Niederländer Roel Brouwers das Trikot der Fohlenelf über. Für magere 200.000 Euro wechselte „Ruuuuuul“, wie er liebevoll von den Fans genannt wird, an den Niederrhein. Bis dato ist es sehr gut investiertes Geld, denn er lieferte immer gute Leistungen ab und wurde langfristig Stammspieler. Doch dieser Rang wurde ihm in der Winterpause der Saison 10/11 von Martin Stranzl abgelaufen. Jedoch kam er durch Verletzungen, Sperren und Einwechselungen noch zu einigen Einsätzen, in denen er weiterhin überzeugen konnte. An den gesetzten Verteidigern, Dante und Stranzl, kam er nie vorbei. In der neuen Saison ist die Konkurrenz nicht kleiner geworden, doch Brouwers will in diesem Jahr wieder voll angreifen und sich einen Stammplatz sichern.
Álvaro Domínguez: Der Spanier soll den zum großen FC Bayern abgewanderten Dante ersetzen. Domínguez bringt auf jeden Fall gute Voraussetzungen mit, um der Borussia eine gute Zukunft zu sichern; zwei Mal gewann er mit Atlético Madrid die Europa League (2010, 2012) und konnte dabei mit guten Leistungen überzeugen. Große Erfahrung kann Álvaro Domínguez auch noch vorweisen. Neben 76 Spielen in der Primera División, stehen ihm zwölf Spiele im Copa Del Rey und 30 Spiele auf internationaler Ebene zu Buche. Erfahrungsmäßig steht Domínguez also über dem abgewanderten Dante, doch Sprachprobleme und die Einfindung in das Team, könnten ihm zum Verhängnis werden. Allerdings kennt er, obwohl er noch nie in der Bundesliga aktiv war, schon einen Verein; nämlich Hannover 96. Diese konnte man, auch wegen einer guten Abwehrleistung, zwei Mal schlagen.
Niklas Dams: Das Eigengewächs der Fohlen unterzeichnete 2009 einen Vertrag für die zweite Mannschaft, zwei Jahre später für die erste Mannschaft. Dennoch steht ihm kein einziger Einsatz in Deutschlands Eliteliga zu Buche. Dams war auch noch nicht ein einziges Mal im Kader. Er wurde immer in der U23 eingesetzt und sollte dort Erfahrung sammeln. In seiner noch jungen Karriere absolvierte er bereits 75 Spieler in der vierten deutschen Liga und ist damit einer der erfahrensten U23-Kicker. Die Leistungen stimmen auch, doch Favre gab ihm bisher noch keine Chance, sich zu beweisen.
Filip Daems: Der Kapitän der Borussia kam 2004 für eine Ablösesumme von 300.000 Euro aus der Türkei zum Bundesligisten. Der damals 25 Jahre alte Filip Daems wurde anfangs nur eingewechselt, erkämpfte sich mit zunehmend besser werdenden Leistungen einen Stammplatz, den er noch bis heute hat. Der Belgier überzeugt mit seinem großen Einsatz und seiner Zweikampfstärke, oft auch mit Grätschen, und lässt dem Schweden Oscar Wendt keine Chance auf einen Stammplatz. Jedoch ist er mit seinen 33 Jahren auch schon sehr alt und wird wohl nicht mehr lange sein Leistungsniveau halten können. Daher sorgte man im vergangenen Sommer mit Wendt für guten Ersatz.
Oscar Wendt: Der im Sommer 2011 zur Borussia gewechselte Schwede kam mit großen Ambitionen nach Mönchengladbach; Er wollte Stammspieler werden. Doch es lief ganz anders: Wendt konnte in der Vorbereitung nicht richtig überzeugen und Daems war in Topform, so landete Wendt auf der Bank und Daems drehte auf. Er kam nur zu 14 Einsätzen, oftmals wurde er nur eingewechselt oder als Ersatz für den verletzten Patrick Herrmann gebracht. In diesem Jahr soll sich alles ändern: „In diesem Jahr will ich Stammspieler werden und ich werde dafür kämpfen!“