Das Jahr Eins nach Guardiola kann vieles werden für den großen FC Barcelona. Von totalem Triumph in allen Wettbewerben, Teilerfolg oder zur kompletten Katastrophe. Nur eines wird diese Saison nicht bieten: Einen Mangel an jungen Spielern, welche nachrücken. Die ganze Welt spricht über La Masia, die legendäre Talentschmiede Kataloniens, die bereits Xavi, Iniesta und Messi ausgebildet hat. Die Schule, die versucht aus ihren Schülern ein menschliches Komplettpaket zu machen. Fußballerisch als auch menschlich soll die Mannschaft auf einer Wellenlänge liegen. Und genau das trifft auch auf die neuen Spieler zu, die den gestandenen Profis auf die Pelle rücken dürfen.
Marc Bartra ist einer von ihnen. Der 21-Jahre alte Innenverteidiger verkörpert eine gute Technik genauso wie körperliche Robustheit. Er erinnert Zuschaer zuweilen ein bisschen an Piqué, den Barcelona einst aus Manchester zurückholte. Und eben jener könnte für Bartra auch die größte Konkurrenz sein. Durch die vielen Verletzungen von Führungsfigur Puyol, gibt es nur einen zu 100% gesetzten Spieler in der Innenverteidigung: Javier Mascherano. Aber wer neben ihm verteidigt, ist noch ungewiss.
Mit ähnlichen Gedanken spielt auch Andreu Fontàs. Auch er ist ein technisch beschlagener Abwehrspieler, hatte allerdings bereits letzte Saison die Chance bei den Profis reinzuschnuppern, bis er sich das Kreuzband riss und monatelang ausfiel. Aber nun hat er erneut die Chance und will sich festbeißen und dem Trainer geradezu aufdrängen. Wie er bereits selbst ankündigte, will er jeden Tag sein bestes geben und an den Stars vor ihm eines Tages vorbeiziehen.
Ebensfalls einen Star vor sich hat auch Martin Montoya. Allerdings "nur" einen, der junge Rechtsverteidiger musste sich bisher noch hinter Dani Alves anstellen, drängt allerdings auf Einsätze und nutzt seine Chance stets. Bei 10 Einsätzen letztes Jahr erzielte er ein Tor und eine Vorlage, keine schlechte Bilanz für einen Außenverteidiger. Auch bei der EM-Qualifikation mit der U21 Spaniens zeigte er sein Können und spielte alle 5 Spiele durch.
Ebenfalls als Rechtsverteidiger kann auch Jonathan dos Santos spielen. Der Mann mit 3 Staatsbürgerschaften sieht sich allerdings eher in der Zentrale des FC Barcelona, auch wenn dort die Konkurrenz am Größten ist. Mit Xavi, Sergio Busquets, Fabregas und Iniesta hat er 4 der besten Mittelfeldspieler überhaupt vor der Nase. Mit Konkurrenzkampf kennt er sich allerdings bestens aus, schließlich zerbrach sein Bruder vor einigen Jahren am selbigen und spielt inzwischen bei Mallorca, dennoch gibt er sich kämpferisch, schließlich hat er auch das Talent dafür.
Ein ähnlicher Konkurrenzkampf wie im Mittelfeld, tobt auch in der Abteilung Attacke der Katalanen. Trotzdem kam Isaac Cuenca Ende letzter Saison auf einige Einsätze, vor allem weil er ein taktisch intelligenter Spieler ist, der sich gerne für die Mannschaft aufopfert und noch dazu tolle technische Anlagen mitbringt. Auch wenn ihm gelegentlich die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor fehlt, ist er doch ein ernsthafter Konkurrenz für Villa, Pedro und Alexis, sollte er seine Form nach der langwierigen Verletzung wieder finden.
Genauso wie Cuenca stellt sich auch Cristian Tello der großen Konkurrenz im Sturm. Allerdings bringt er etwas mit, was kaum ein anderer bei Barcelona so gut verkörpert wie er: Tello ist ein wahnsinnig schneller Mann mit dem Gespür für offene Räume, in die er mit und ohne Ball starten kann und damit jedem Gegner ernsthafte Schwierigkeiten machen kann. Ein Grund weshalb er letzte Saison im Clasico von Anfang an ran durfte. Dagegen muss er aber noch an seiner Ballbeherrschung arbeiten und zuweilen ruhiger und überlegter spielen, dann wird ein ganz großer aus ihm. So hat auch schon der FC Liverpool angefragt, deren Angebot wurde allerdings abgelehnt.