21.06.2012, 18:17 |
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Im Westen von London
Der Stadtteil Fulham ist etwas ganz besonderes. Hier gibt es die höchsten Immobilienpreise der Stadt und der gesamten Insel. Doch auch der älteste, noch aktive Fußballverein Großbritanniens kommt aus diesem Stadtbezirk. Die Geschichte des Vereins reicht in das späte 19. Jahrhundert zurück. 1879 gründete der erst 15-jährige Tom Norman den St Andrew’s Cricket and Football Club, der als körperliche Ertüchtigungsmaßnahme das Gemeinschaftswesen der in Armut lebenden Jugendlichen fördern sollte. Bereits im Januar 1889 trug der Verein schon den Namen Fulham Football Club und nur zehn Jahre danach erwarb Fulham offiziell den Profiklub-Status. Kollaps in Fulham
1985 erlebte Fulham ein Tief. In den vergangenen Jahren hatte sich ein gigantischer Schuldenberg angebahnt. Der Verein schien fast vollständig zu kollabieren und so mussten zahlreiche Leistungsträger verkauft werden. Mit einem Negativrekord von 26 Niederlagen in 42 Spielen verabschiedete man sich aus der ersten Liga. Trainer und Vorsitzende verließen das sinkende Schiff. Im Zuge der Verzweiflung war sogar eine Fusion mit dem Fußballklub Queens Park Ranger geplant, die jedoch nicht umgesetzt wurde. Stattdessen kaufte der Ex-Spieler Jimmy Hill den Verein auf und sicherte dadurch den Fortbestand des neu gegründeten Fulham FC 1987 Ltd. Zwar war nun der Verein gerettet, doch sportlich gesehen dümpelte der Verein bis 1990 in der Third Devision, ohne irgendetwas zu reißen. Al-Fayed Revolution von 1997
Fulham war schon längst abgeschrieben, da gab es doch noch eine überraschende Kehrtwende. Der ägyptische Unternehmer und Milliardär sanierte den Klub finanziell. Das Trainerteam wurde neu besetzt und das als Dream-Team gefeierte Gespann von Ray Wilkins und Kevin Keegan sollte den Hauptstadtklub zurück in die Premier-League führen. Teure Investitionen machten aus Fulham einen medial intensiv beachteten Aufstiegsfavoriten, doch die Spieler harmonierten nicht, wodurch 1997 nur ein Platz in der oberen Tabellenhälfte heraus sprang und man weiterhin in der Third Devision blieb. Dieser Schönheitsfleck sollte in der folgenden Spielzeit bereinigt werden. Die gekaufte Rückkehr
1998/99 holte Fulham zu einem spektakulären Höhenflug aus. Der Fußballspieler Chris Coleman stand sinnbildlich für diese Erfolgsserie. Coleman war der teuerste Spieler in der Third Devision, denn er kostete zwei Millionen, was für derzeitige Verhältnisse intergalaktisch war. Fulham ballerte sich wortwörtlich in die nächste Liga, erzielte 101 Punkte und blieb, trotz offensiver Grundausrichtung 24 mal ohne Gegentreffer. Doch auch in der zweiten Liga investierte Fulham weiter und fuhr auch hier den damaligen Rekordtransfer von Lee-Clark, der drei Millionen Euro kostete, ein. In der Saison 2000/01 sollte nun die Rückkehr in die Premier League perfektioniert werden. Spieler wie Louis Saha oder Luis Boa Morte steuerten dazu bei. Saha erzielte gleich 38 Tore, Fulham gewann die ersten elf Partien am Stück und schlug den einzigen ernsten Aufstiegskonkurrenten FC Watford mit 5-0. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Zweitligist Fulham 14 Nationalspieler im Kader und Experten prophezeiten die Champions League Teilnahme in der kommenden Saison. Zurück in der Premier League
Was anfangs als große Hoffnung galt, endete schnell in einer riesigen Ernüchterung. Es stellte sich raus, dass die Mannschaft, die zu vor noch die zweite Liga konkurrenzlos dominierte, nicht erst Liga tauglich war. Mit 44 Punkten sicherte man sich auf dem dreizehnten Tabellenplatz den Klassenerhalt. Im FA-Cup hingegen gelang dem Team der Einzug ins Viertelfinale und Fulham gewann den UI-Cup, wodurch der Hauptstadtklub 2002 im UEFA Pokal spielte, wo das Abenteuer jedoch schnell beendet war. 2003 wäre Fulham fast abgestiegen, doch ein Trainerwechsel kurz vor Ende der Saison bescherte dem Verein den schmeichelhaften 14 Tabellenplatz in Englands höchster Spielklasse. Der Retter hieß Chris Coleman, der nun auch in der folgenden Saison auf der Bank saß. Mit ihm landete Fulham am Ende auf einem einstelligen Tabellenplatz. Nun folgte ein Auf-und-ab. Der Verein etablierte sich in der Liga und kam nur noch selten dem Abstiegskampf nahe. In der Saison 2010/11 erreichte die Mannschaft den achten und damit die zweitbeste Platzierung seit dem Wiederaufstieg 2001 in der Premier League. Rivalitäten
Neben zahlreichen London-Derbys ist das West-London Derby gegen Chelsea das Duell mit der größten Rivalität. Grund: Auch Chelsea ist im Stadtteil Fulham beheimatet. Allerdings ist Fulham in diesem Derby der klarer Außenseiter. Am 19. März 2006 gelang Fulham der erste Sieg nach 27 Jahren. Das Spiel war durch jede Menge Ausschreitungen unter Fans und Spielern geprägt und musste oft unterbrochen werden. Grund waren rüde Foulspiele und ein aberkanntes Tor von Didier Drogba, wodurch Fulham gewann. Ein weitere Rivale sind die ebenfalls im Westen beheimaten Queen Parks Ranger und Brentford FC, wobei diese Derbys Langezeit nicht statt fanden, da diese beiden Vereine in niederklassigeren Ligen aktiv waren. Durch den Aufstieg von QPR 2011 wird ein weiteres London-Derby wieder ausgetragen. Die Jagdhütte
Übersetzt bedeutet Craven Cottage Jagdhütte. Und tatsächlich wird hier gejagt. Der englische Erstligist Fulham fährt in dieser Spielstätte die Punkte ein, wodurch der Spitzname The Cottagers zustande kommt. Das Stadion selbst steht mitten in der Stadt, im Stadtbezirk London Borough of Hammersmith and Fulham direkt am Ufer der Themse. Das Stadion besteht aus vier Tribünen und bietet Platz für 25.700 Fans. Die Craven Cottage gehört zu den ältesten und traditionsreichsten Stadien in Großbritannien. 1896 wurde das erste Fußballspiel ausgetragen, 2002 wurde es renoviert und 2004 fertig gestellt. Doch der alte lock ist immer noch geblieben, besonders die Außenfassade ist immer noch im alten klassischen Bauhausstil geblieben. Da das Stadion mitten im Wohngebiet liegt und es praktisch keine Parkflächen gibt, kommen die Fans zu jedem Spiel zu Fuß. Die Erfolge 09/10 Europa League Finalist 01/02 UI Cup Sieger 00/01 Aufstieg in die 1. Liga 98/99 Aufstieg in die 2. Liga 74/75 Englischer Pokalfinalist
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