12.06.2012, 18:50 |
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Fussball in Dortmund, München oder auf Schalke ist mit dem Fussball beim FC St. Pauli nicht zu vergleichen. Der FC St. Pauli ist kein "normaler" Fussballverein. Zwar auf dem Papier schon, doch wer den Kiezklub genauer kennt, der weiß ganz genau um das "Magische", was den Kiezklub seit jeher verfolgt. Seit jeher? St. Pauli wurde gegründet aus einem Turnverein. Bei einer gemütlichen Kneipenrunde entstand die Idee, eine Fussballmannschaft anzumelden. In den kommenden Jahren strickte sich so nach und nach der FC St. Pauli. Heutzutage ist St. Pauli der zweiterfolgreichste Fussballverein in Hamburg nach dem Hamburger SV.
Der Verein, der in der vergangenen Saison in die erste Bundesliga aufgestiegen ist, ist der Kultclub schlechthin. Sind es nicht nur die verrückten Fans der Paulianer und auch das altehrwürdige Millerntor, der Heimstätte des FC St. Paulis, sondern auch der Charme dieses Vereines. Der Verein wird auch unter Anderem als "Piratenklub" bezeichnet. Geht man diesem Namen auf dem Grunde, so verbirgt sich dahinter eine interessante Geschichte. Der Totenkopf, der das Wahrzeichen von Pauli ist, hat seine eigene Geschichte. Rückblick: Mitte der 80er Jahre, eine kleine Fangruppierung namens "Schwarzer Block" und ein Fan namens "Doc Mabuse". Schon hat man alles, was man für die Totenkopf-Story braucht - bis auf den Totenkopf an sich. Dpc Mabuse schleppte zu seiner Zeit eine Totenkopffahne mit ins Millerntor. Diese Fahne war seinerzeit das hanseatische Pendant zum allseits bekannten Hausbesetzerzeichen und wurde in der Tradition jahrhundertealter Piraterie (in Hamburg seit jeher mit dem Namen Klaus Störtebeker verbunden) verwandt, soll heißen: "Arm gegen reich", "Arbeiter gegen Pfeffersäcke". In den darauffolgenden Jahren war es die Kommerzualisierung, die den Totenkopf beim FC St. Pauli so bekannt machte. Immer mehr Fans kamen mit Totenkopf-Fahne ins Stadion, die Piraten aus St. Pauli waren geboren. Der Totenkopf zum Kultobjekt - auch bei den Fanartikeln ist er heute noch die Nummer Eins unter den Verkaufsschlagern. Bisheriger Höhepunkt: Auf den Trikots der Saison 2000/2001 prangt, mittig im Kragen angebracht, das Totenkopfsymbol. Dies ist der derzeitige Stand einer Geschichte, die vor über 600 Jahren irgendwo auf den Weltmeeren anfing, vor 15 Jahren mit Dosenbier trinkenden Hausbesetzern in einem deutschen Fußballstadion weitergeführt wurde und vielleicht irgendwann an der Börse endet?
Aus der Vergangenheit auferwacht geht es nun über die Gegenwart in die Zukunft. Der FC St. Pauli ist ein mittelständiger Bundesliga-Verein, der in der abgelaufenen Saison den Klassenerhalt feiern konnte. Zur neuen Spielzeit, 2014/2015, gilt erneut nur der Klassenerhalt. Der Kiezklub ist nicht nur finanziell gut aufgestellt, hat immernoch seine treuen Fans - nein, er ist immernoch ein Kultclub. Seit jeher - und er wird es für immer sein. | |