19.10.2011, 09:17 |
Beitrag #192 |
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Das Nordduell steht an, ein Spiel auf das die Fans schon lange gewartet haben. Werder strotzt vor Selbstvertrauen, nach zuletzt zwei Siegen und neun Punkten nach vier Spielen. Bei Hamburg fehlt Mladen Petrić verletzt, Grund genug für Wiese wieder einmal Giftpfeile nach Hamburg zu feuern. „Jetzt verkriechen die sich wieder hinter den verletzten Spielern, doch selbst mit Mladen würden die nicht vorwärts kommen.“ David Jarolím hielt sofort dagegen: „Der Clown wird schon sehen was er davon hat, wir werden ihm mit Toren das Maul stopfen. Wir lassen uns nicht davon beeindrucken.“ Doch auch die Bremer müssen auf ihren neuen Linksverteidiger Lukas Schmitz verzichten, der immer noch an einer Gehirnerschütterung leidet. Im Abschlusstraining verletzte sich dann auch noch Florian Hartherz, der nun vier Monate wegen einer Außenbandverletzung pausieren muss.
Die Begegnung startete direkt mit einem Paukenschlag. Nur fünf Minuten nachdem dieses Nordderby angepfiffen wurde scheiterte Arnautovic zuerst am Pfosten, im Nachschuss an Drobný. Doch auch der Tscheche war machtlos, als Marko Marin herangerauscht kam und das Leder aus spitzem Winkel über die Linie drückte. Nach der Führung nahmen die Bremer erst einmal das Tempo aus dem Spiel und ließen die Gäste laufen. Durch die hohe Ballsicherheit kam man immer weiter nach vorn in die Offensive und dann ging es ganz schnell. Marko Marin spielte auf Pizarro, der den Pass prallen ließ. Marin legte sich den Ball schnell vor und zog aus der zweiten Reihe mit seinem schwachen linken Fuß ab. Durch die perfekte Flugbahn kam der Schuss perfekt platziert in die linke Ecke und landete genau im Winkel, ein wahres Traumtor, welches zum Doppelpack von Marko Marin führte. Jetzt begann das Spiel härter zu werden, die Fouls häuften sich und Rajković war der erste Spieler auf dem Feld, der sich eine Karte abholte. Werder ließ sich aber nicht beeindrucken und führte die Gäste nach Strich und Faden vor, Drobný rettete noch einen Schuss von Hunt aus dem Winkel. Eigentlich passierte nicht mehr viel in diesem ersten Durchgang, bis auf kurz vor der Pause. Naldo rettete den Ball von der Torauslinie um einen Eckball zu vermeiden, doch angeblich soll er dabei Skjelbred gefoult haben. Den Elfmeter übernahm Marcus Berg, der heute für Petrić auflief. Wiese blieb ganz ruhig auf der Linie stehen und wir erinnern uns an das Pokalhalbfinale 2009. Denn erneut behielt der Elferkiller die Nerven und kratzte den Ball aus dem rechten Kreuzeck, eine überragende Parade vom Bremer Schlussmann, der damit die Führung ohne Gegentor in die Pause rettete.
Der zweite Durchgang startete mit einem harten Foul von Skjelbred, der ebenfalls eine Gelbe Karte erhielt. Damit waren zwei Gästespieler mit einer Karte belastet. Zehn Minuten nach Widerbeginn war Marcell Jansen frei durch und holte gerade zum Schuss aus, da bremste ihn Andreas Wolf unsanft, die Folge war klar. Eine Gelbe Karte gab es zwar nicht, aber dafür eine zweite Chance für den HSV vom Elfmeterpunkt. Erneut versuchte sich der Schwede Berg, erneut vergab er diese Chance. Wie schon beim ersten Elfmeter parierte Wiese den Schuss in die rechte Ecke, diesmal hatte er es aber auch einfacher mit dem halbhoch geschossenem Elfer. Nach etwas mehr als einer halben Stunde hatte er dann aber doch noch Glück und traf per Kopf zum Anschlusstreffer, neue Hoffnung keimte im Gästeblock auf. Viel zu feiern gab es aber nicht, denn nach bereits fünf weiteren Minuten beendete Marko Marin das Freudenfest schmerzhaft. Ein Einwurf von links fand den Dribbelspieler, der sofort nach innen zog und den Ball flach ins lange Eck drehte, keine Abwehrchance für Jaroslav Drobný. Der dritte Treffer für Bremen, der dritte Treffer für Marin und das auch noch im Nordderby. Auch nach seiner Auswechslung, bei der gleichzeitig Ekici, Thy und Rosenberg für ihn, Arnautovic und Pizarro kamen, hallten minutenlang ‘Marin-Marin-Rufe‘ durch das Weserstadion. Vor dem Spielende bewies Tim Wiese seine überragende Form noch einmal mit einer Glanztat. Nach einem Eckstoß von rechts nahm Son die Hereingabe volley und obwohl die Sicht versperrt war kratzte Wiese den Schuss von der Torlinie. Dank einem überragenden Torhüter und dem Hattrick von Marin bleibt Werder zu Hause weiterhin ungeschlagen. Schon jetzt scheint die vergangene Saison vergessen zu sein an der Weser, man strotzt nur so vor Spielfreude. - | |