22.07.2011, 18:28 |
Beitrag #1194 |
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Die Karten für den Deutschen Rekordmeister könnten, nach dem überraschenden 4:2 Erfolg gegen die Elf von Pep Guardiola vor gut zwei Wochen, sicherlich auch schlechter stehen. Doch ist Barça bekanntlich gerade im eigenen Stadion nur schwer zu knacken, gerade deswegen hat Trainer Jupp Heynckes das Weiterkommen noch längst nicht als sicher abgestempelt. Man erinnere sich nur an die Begegnung im Viertelfinale der Königsklasse vor gut drei Jahren, als sich die Bayern, damals noch unter Jürgen Klinsmann, mit einer 4:0 Klatsche im Camp Nou abgeben mussten. Doch beide Teams sind heiß auf das Halbfinale; während Barcelona als erste Mannschaft überhaupt ihren Titel verteidigen will, wollen die Bayern ihren ersten internationalen Erfolg seit nun mehr als zehn Jahren feiern können; das Finale im eigenen Stadion ist das große Ziel.
Mit, im Vergleich zum Hinspiel, unveränderter Aufstellung starten die beiden Kontrahenten in den Abend, der von dem Russischen Schiedsrichter Pawel Grygorski angepfiffen wird. Wie auch beim 4:2 Erfolg dürfen die Katalanen den Anstoß ausführen, die erste Chance können sich die Gäste jedoch gleich in der ersten Minute erspielen. Franck Ribéry setzt nach einem tollen Sprint zur Flanke an, erreicht Mario Gomez, dessen anschließender Kopfball allerdings spektakulär von Victor Valdés pariert werden kann. Vier Minuten später folgt, zum Schock der heimischen Fans, das Tor dennoch. De Jong kann sich den Ball gegen Mittelfeldregisseur Iniesta ergattern, setzt Mario Gomez mit einem starken Pass in Szene, der daraufhin an Valdés vorbei zum 0:1 trifft. Während sich der Holländische Winterzugang über seinen ersten Assist im Rot-Weißen Dress freuen kann, folgt der Ausbau der Führung nur sechs Minuten später: Wieder ist es Mario Gomez, der die Torschützenkanone der Deutschen Bundesliga auch diese Saison bereits so gut wie sicher hat, der nach einer Flanke von Flügelflitzer Franck Ribéry die Kugel per Kopf im Netz unterbringen kann. Die Fans der Katalanen sind zurecht geschockt, mit einem solch offensiven Auftakt der Gäste hatte keiner gerechnet. Der FC Barcelona benötigt nun mindestens vier Tore, um sich immerhin in die Verlängerung zu retten, angenommen die Münchener treffen nicht zum dritten Mal. Nur eine Minute nach dem Treffer können die Gastgeber immerhin etwas aufatmen; Villa spielt den Ball auf der Außenlinie in den Sechzehner zu Pedro, der prompt von Philipp Lahm von den Beinen gefegt wird. Der Außenverteidiger wollte zwar nur den Ball spielen, wird vom Unparteiischen auch erstmal nur ermahnt, doch zu Recht wird auf Elfmeter für die Heimmannschaft entschieden. David Villa darf antreten, rennt zum Ball, doch trifft nur den Pfosten! Die Empörung bei den Fans ist riesig, regt sich aber schnell wieder, nachdem Pedro per Nachschuss zum 1:2 treffen kann. Pedro und David Villa bejubeln den Anschlusstreffer in der 13. Spielminute
Bereits drei Treffer in nur 13 Minuten, so etwas sieht man wahrlich nicht alle Tage! Doch die verbleibende halbe Stunde, die in der ersten Halbzeit noch zu absolvieren ist, spielt sich größtenteils im Mittelfeld ab und ergibt keinerlei Chancen für beide Seiten. So müssen sich die „Blaugrana“ mit einem eher schlechten als rechten Zwischenergebnis in die Kabinen verabschieden, die Freude bei den Gästen wiederum ist größer als je zuvor. So setzt es auch nur fünf Minuten nach Wiederanpfiff die nächste nennenswerte Chance der Münchener; mit seinem Schuss verfehlt Robben den Kasten aber nur knapp. Besser macht es dahingegen Lionel Messi, der sein Team in der 54. Minute vielleicht doch noch zurück ins Spiel bringen kann. Villa dribbelt sich in den Münchener Strafraum, spielt zurück zu Mascherano, der mit seinem weiten Pass Lionel Messi erreicht, der nach einem starken Lauf die Pille im Tor versenkt – 2:2! Während sich die Spanier fragen ob doch noch etwas zu holen ist am heutigen Abend bereitet Miralem Pjanić sechs Minuten später den Hoffnungen der Gegner ein schnelles Ende. Nach einem Einwurf über Coentrão erfolgt der Pass von Ribéry auf Bastian Schweinsteiger, der wiederum an Nigel de Jong abgibt, der nun schon seinen zweiten Assist bejubeln darf und mustergültig an den Bosnier ablegt, der gemütlich zum 2:3 einschieben kann. Vier Tore braucht Barça nun wieder um sich für das Halbfinale zu qualifizieren, eine Aufgabe, die schier unmöglich scheint. Zudem gibt es elf Minuten später noch eine überragende Aktion von Lúcio zu bestaunen, der plötzlich auch in der Offensive tätig wird. Der Brasilianer lässt sich auf der rechten Außenbahn zum entsetzen seiner Gegenspieler nicht aufhalten, beendet seinen Lauf mit einer Flanke auf Mario Gomez, dessen Kopfball von Victor Valdés allerdings weggefaustet werden kann; auch der Nachschuss von Arjen Robben geht ins Leere. Doch auch das 2:4 will noch fallen; neun Minuten vor Schluss wird Nigel De Jong vor dem Strafraum gefoult, Ribéry schlägt die Flanke in den Sechzehner, wo Gomez seinen Hattrick mit einer schönen Kopfballeinlage perfekt machen kann. Und hast du nicht gesehen folgt auch Treffer Nummer vier des 26-Jährigen auf dem Fuß! In der 89. Minute spielt Robben auf Lahm ab, der den Nationalspieler mit seiner Flanke erreicht; Gomez lässt sich solche Chancen bekanntlich nicht entgehen und trifft mit dem Kopf zum 2:5. Darf sich mit Gomez die Auszeichnung zum Spieler des Tages teilen – Nigel De Jong
Schluss und Aus, Grygorski pfeift die Begegnung nach 92 Minuten ab und somit steht auch der nächste Halbfinalist fest. Die Bayern konnten sich in einer geladenen Partie fürs Halbfinale empfehlen! „Was Schalke kann, das könn’ wir auch!“, grölen die angereisten Fans und haben Recht; auch die Knappen schlugen den amtierenden Champions League Gewinner, Inter Mailand, im letztjährigen Viertelfinale auswärts überraschend mit 2:5 scheiterten im Halbfinale allerdings an Manchester United, ein Schicksal, dass auch den Münchenern widerfahren könnte. Nach einem 2:0 Heimsieg gegen Inter Mailand wären die „Red Devils“ ein potentieller Gegner für die kommende Runde, ebenso wie Real Madrid, die im Rückspiel in Turin ein 1:1 erzielen konnten, sowie dem FC Chelsea, die auch im Rückspiel gegen den SSC Neapel mit 3:1 siegreich blieben.
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