09.07.2011, 23:16 |
Beitrag #1057 |
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Nach mehreren Monaten darf nun wieder ganz Europa gespannt die Augen auf den Fernseher Bildschirm richten, wenn in der Königsklasse zum Achtelfinale gerufen wird. Der FC Bayern München, der sich in der Gruppe A von den Gruppengegnern Juventus Turin, Zenit St. Petersburg und dem FC Basel abheben konnte, trifft hierbei auf den Portugiesischen Meister, den FC Porto, der die Gruppe B hinter Inter Mailand als Zweitplatzierter beendete. Zuletzt trafen die beiden Vereine in der Champions League Saison 1999/2000 im Viertelfinale, der Deutsche Rekordmeister konnte sich nach einem 1:1 auswärts mit 2:1 im eigenen Stadion in die nächste Runde kämpfen, wo man schlussendlich gegen Real Madrid ausschied, die das Finale gegen den FC Valencia ebenfalls für sich entscheiden konnten. Ein ähnliches Spiel gab es auch zehn Jahre zuvor, ebenfalls mit einem 1:1 Unentschieden und einem 2:0 Heimsieg. In der folgenden Runde schied man allerdings ebenfalls gegen den späteren Pokalgewinner, FK Roter Stern Belgrad, aus. Die bislang einzige Niederlage mussten die Bayern in der Saison 1986/1987 einstecken, als man das Finale unter Udo Lattek mit 1:2 gegen die Portugiesen verlor.
Nach einem einseitigen Spiel sieht auch die heutige Begegnung der beiden Vereine nicht aus; die Anfangsphase gestaltet sich sehr ausgeglichen. Auch wenn beide Mannschaften versuchen möglichst viel nach vorne zu arbeiten kann sich keine nennenswerte Chancen erspielen oder Lücken in der gegnerischen Abwehrabteilung aufspüren. Doch kann man die heutige Begegnung keinesfalls als langweilig beschreiben, so agieren beide Vereine mit dem Ball auf höchstem Niveau, ehe es in der 31. Minute zum ersten Treffer des Abends kommt; Miralem Pjanić, der sich in kurzer Zeit bereits zum absoluten Fanliebling in München entwickeln konnte, bringt seine Mannschaft nach einer guten halben Stunde in Führung. Nachdem sich der Franzose Franck Ribéry schwer tut, den Ball an der Außenlinie voran zu treiben, so wurde ihm dieser zweimal hinter einander ins Aus gegrätscht, kommt schließlich die lang ersehnte Flanke auf Mario Gomez, der seinen Einsatz jedoch verpasst und zu spät zum Sprung ansetzt. Sein Gegenspieler Fernando versucht mit dem Kopf zu klären, doch der Bosnische Goalgetter wittert die große Gelegenheit und versenkt das Leder vorerst im unteren linken Winkel – Führung für die Gäste. Miralem Pjanić, hier noch für Lyon, stellt erneut seine Qualitäten als Goalgetter unter Beweis
Nur zwei Minuten später folgt die nächste Chance der Münchener, die immer besser in Fahrt kommen. Mario Gomez versucht mit seiner weiten Flanke den eigenen Mann zu finden, Alvaro kann vorerst klären, doch aus der Entfernung versucht sich Luiz Gustavo am Torschuss; Torhüter Helton zeigt sich allerdings problemlos. In der 38. Minute folgt schließlich der vorerst letzte Angriff der Bayern; Schweinsteiger erreicht Gomez mit dem hohen Ball, doch der vergibt diese riesen Chance, indem er den Ball mit dem Kopf über den Kasten haut. Mit einem Zwischenresultat von 1:7 Torschussversuchen und 55% Ballbesitz in 45 Minuten lässt es sich für die Münchener beruhigt in die Pause gehen, die man mit neuer Stärke eine Viertelstunde später wieder verlassen darf. Knapp weitere 15 Minuten dauert es dann noch, bis die Rot-Weißen ihre Führung erneut hätten ausbauen können. Nach einem Einwurf über Fábio Coentrão setzt Ribéry zur Flanke an, erreicht Pjanić, der wiederum mit dem Kopf auf Mario Gomez weiterleitet, welcher aber wieder nicht in Trefferlaune ist und an Torwart Helton keinen Freund gefunden zu haben scheint. Bis zur 71. Minute dauert es, ehe der Deutsche Nationalspieler seinen Fehler wieder korrigieren kann: Arjen Robben setzt auf rechts zum Sprint an, den er mit einem hohen Ball in den Sechzehner beendet. Gomez bietet sich an, steht dieses Mal richtig zum Ball und kann zur 0:2 Führung einlochen. Die Freude bei den Bayern ist groß, wird allerdings nur neun Minuten später fürs Erste wieder etwas gebremst. Die Portugiesen setzen zum schnellen Konter über Cristian Rodríguez an, der mit einem erstklassigen Pass in den freien Raum Mitspieler Hulk erreicht, der nun freie Bahn hat und auch den Zweikampf mit Torhüter Neuer gewinnt, den er gekonnt mit einem Lupfer ins Leere gucken lässt; geht doch noch etwas für den FC Porto? Die Münchener wollen sich die Führung nun nicht mehr nehmen lassen, setzen zwei Minuten drauf zur erneuten Attacke über Robben an. Der Holländer macht das selbe Spiel wie beim zweiten Treffer, erreicht Gomez mit seiner Flanke, der mit der Kopfballmöglichkeit aber nur den rechten Pfosten trifft, den Nachschuss per Volley dann neben den Kasten haut. Diese schlechte Chancenverwertung muss sich schließlich bezahlt machen; zwei Minuten vor Schluss ist es wieder Porto, die alles nach vorne werfen. Hulk spielt den Ball zu Alvaro, hier hat Gustavo verschlafen, der wiederum nach innen zu Falcao umleitet direkt auf Neuer zu schießt, welcher den Ball nicht festhalten kann und ihn versehentlich über sich selbst ins eigene Tor lenkt. Was würde sein Team nur ohne ihn machen – Radamel Falcao rettet das Unentschieden
Die Führung hat man verspielt und so hält sich die Freude, nach dem Abpfiff des Spiels durch den Italienischen Schiedsrichter, Leonardo San Milano, trotz einer passablen Ausgangslage für das Rückspiel im eigenen Stadion in Grenzen. Der Abend lief für den zweiten Deutschen Vertreter aus Leverkusen da hingegen deutlich besser, in der BayArena bezwang man Real Madrid mit 1:0! Zudem kamen auch die großen Favoriten, der FC Barcelona und der FC Chelsea, über die als Außenseiter gehandhabten Gegner, Fenerbahçe Istanbul und Benfica Lissabon, nicht über ein 1:1 hinaus. Selbes galt für die Spiele zwischen Juventus Turin und dem FC Arsenal, sowie des SSC Neapel und den Citizens aus Manchester. Nur Manchester United konnte neben der Werkself gegen die Gegner aus Moskau einen Sieg einfahren. So heißt es wohl für alle Teams noch einmal bangen, wenn zu den Rückspielen in wenigen Wochen gerufen wird.
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