Was ist denn da nur schiefgegangen? Der FC Bayern München muss so langsam die Krise zugeben, auch gegen Gladbach siegte man nicht. Erneut ein Unentschieden, nur 1-1, Uli Hoeneß wirkt sauer. Die Münchner holen erst den dritten Zähler, stehen auf Rang 16. Borussia Dortmund feiert sich erneut zum Sieg, mit hoher Spielkunst. Gegen Hannover 96 reichte am Ende ein Tor von Nuri Sahin, es hätte mehr sein können. Florian Fromlowitz vereitelte einige Großchancen. Neuer Tabellenzweiter ist die Mannschaft des VFL Wolfsburg. Die Wölfe behielten in Frankfurt die Oberhand, bezwangen die Eintracht klar mit 1-3. Der Sieg war niemals in Gefahr. Doch die Frankfurter stehen dagegen in der Abstiegsregion, gefährlich nahe an den Bayern, gerade noch so davor. Viel fehlt nicht, aber es sind ja auch erst fünf Spiele absolviert. Bayer 04 Leverkusen gegen Werder Bremen, für beide Teams war der Saisonstart enttäuschend, beide wollen endlich den Befreiungsschlag. Werder startete wieder mit der gewohnten Startelf, Bayer 04 Leverkusen begann überraschend mit Michael Ballack für Sidney Sam. Schiedsrichter Weiner pfiff pünktlich um 18:30 Uhr die Partie an, das Spitzenspiel der Bundesliga. Werder machte sofort Druck, ging früh auf die Bayer-Viererkette drauf, doppelte die Gegenspieler und machte die Räume eng. Fehlpass um Fehlpass bei Leverkusen. Das zahlte sich für Werder aus. Bereits in der sechsten Minute kamen die Bremer über links, über den wendigen Marko Marin. Der kleine Dribbler schickte Marko Arnautovic, der plötzlich frei auf Rene Adler zulief. Der Österreicher guckte Bayers Schlussmann aus, behielt die Nerven und schob den Ball rechts vorbei, die frühe Führung. Werder Bremen hielt stand, hielt das Tempo weiter hoch. Schnelles, direktes Kurzpasspiel, ab und zu mal ein Versuch aus der Distanz wie von Torsten Frings in der 13.Spielminute. Doch sein Schuss ging knapp drüber. Pizarro versuchte es dann mal aus der Drehung, strammer Schuss, aber der finnische Superstart Samii Hyypiä wirft sich in den Ball und klärt.Werder fing sich nach der anschließenden Ecke einen Konter über Aturo Vidal, der das Leder schnell nach vorne trieb. Mit einem herrlichen Seitenwechsel brachte er Kießling in Position zum Ausgleich, welchen sich der Stürmer nicht nehmen ließ. Geht das jetzt schon wieder los? Das dachten sich die Bremer Anhänger. 3 000 waren mitgereist nach Leverkusen, sie sollten es nicht bereuen. Zehn Minuten nach dem Ausgleich, brachte Wesley mit einem schön durchgesteckten Ball erneut den Österreicher Marko Arnautovic in Position. "Arnie", wie ihn die Bremer nannten, hämmerte den Ball ins linke obere Eck, nichts zu halten für Adler. Werder ging also erneut in Führung. Doch noch vor der Pause der erneute Schlag ins Gesicht, wieder durch Stefan Kießling. Wiese war machtlos beim 2-2. Zur zweiten Hälfte gab es keine Wechsel, auch nicht im Spielgeschehen. Die Partie verlor nicht an Fahrt, ging genauso munter weiter wie vorher. Vielleicht war das Tempo doch zu schnell für Leverkusen, zumindest für Hyypiä. Der Finne senste Arnautovic im eigenen Sechzehner um, Schiri Weiner zeigte sofort auf den Punkt. Gegen St.Pauli vergab Torsten Frings, doch er trat noch einmal an. Der "Lutscher" behielt die Klasse und schob den Ball in die linke untere Ecke, erzielt den dritten Werder-Treffer. Das gab es diese Saison noch nicht. Danach erlag nicht etwa Werder, sondern Bayer 04 Leverkusen dem hohem Tempo. Die Grün-Weißen stürmten weiter nach vorn, spielten entfesselt auf. Wesley scheiterte einmal am reaktionsschnellen Rene Adler, Nach einem schönen Konter über Aaron Hunt, schickte Arnautovic Pizarro steil, doch der Peruaner hatte heute kein großes Glück, traf nur den Pfosten. Zehn Minuten vor dem Ende ein Foul, diesmal war es Sebastian Reinartz, doch auch er foulte im Sechzehner. Der zweite Elfmeter für Werder, erneut trat Frings an. Der Kapitän konnte für die Entscheidung sorgen, lief langsam und ruhig an und... trifft. Rechts oben knallt er den Ball in den Knick, verlud Rene Adler. Danach ließen die Männer von der Weser das Spiel ruhiger angehen, schonen war angesagt. Wenn das mal gut geht. Noch einmal kam Bayer in Werders Strafraum, Derdiyok scheiterte aus fünf Metern an Wiese, doch der Ball kam genau auf Michael Ballack. Der ehemalige National-Kapitän köpfte zum 3-4 ein, noch waren zwei Minuten zu spielen. Es fiel auch noch ein Tor, aber nicht für die Heimmannschaft. Boenisch bekam links den ball, setzte sich durch und seine Flanke drehte sich gefährlich aufs Tor von Adler, der Keeper faustet den Ball an die Latte, Arnautovic setzt nach und spielt den Ball mit der Brust über die Linie. Fünf Tore von Werder gab es lange nicht mehr zu bestaunen, umso schöner dieser Befreiungsschlag. Mit diesem Ausrufezeichen an die Liga stürmt man auf Rang 11, jetzt soll auch der Spitzenreiter dran glauben. Stimmen zum Spiel: Thomas Schaaf [Trainer Werder Bremen]: "Ein unglaubliches Spiel, genau das haben wir uns vorgenommen. Es hat einfach alles gepasst. Wir dürfen uns jetzt aber nicht darauf ausruhen. Gegen Dortmund wird es noch einmal einen Tick schwerer." Jupp Heynckes [Trainer Bayer Leverkusen]: "Werder war heute besser, spielte stark. In der zweiten Hälfte konnten wir das Tempo nicht mehr mitgehen, es war klar, dass wir Werder nicht unterschätzen dürfen." Spieler des Tages _____________________ |