Die
Ligue 1 [
liːgˈʔœ̃] ist die höchste Spielklasse im
französischen Männerfußball; von 1932 bis 2002 hieß sie
Division 1 oder
Première Division (D1). Sie war von Anbeginn an eine
Profiliga. Es gab zwar schon seit 1894 französische Meisterschaften, aber erst seit 1932 zählt der Gewinn der
Meisterschaft (Championnat de France) als offizieller Titel.
In einem Land, in dem diese Sportart in der Publikumsgunst noch bis in das letzte Drittel des 20. Jahrhunderts hinter
Radsport,
Boule und
Rugby zurückstand, hat der professionelle
Fußballspielbetrieb lange gebraucht, bis er um die Jahrtausendwende zu den fünf stärksten Ligen Europas gerechnet werden konnte. Der Spitzenfußball in Frankreich ist heute sehr viel globalisierter und damit verwechselbarer, hat dabei aber immer noch einige sehr „französische“ Eigenheiten bewahrt
(siehe unten).
Zu dieser Entwicklung haben sowohl außerfranzösische als auch landesspezifische Rahmenbedingungen, Organisationsformen und Strukturen beigetragen, die in der bisher rund 75-jährigen Ligageschichte das Gesicht des französischen Fußballs – weit über seine drei „großen Namen“
Kopa,
Platini und
Zidane und erste, inselhafte Erfolge (Ende der
1950er und in den
1980er Jahren) hinaus – geprägt haben und die hier
en detail dargestellt werden.
Olympique Lyon (offiziell
Olympique Lyonnais, kurz „OL“) ist ein
französischer Fußballverein aus
Lyon. Seine Herrenmannschaft dominiert seit dem ersten nationalen Titelgewinn im Jahr 2002 die französische Liga und stellte im Mai 2008 mit nunmehr sieben aufeinanderfolgenden Meisterschaften einen neuen Ligarekord auf. Auf internationaler Bühne erreichte Lyon das Halbfinale im
Europapokal der Pokalsieger 1963/64 sowie
2010 in der
Champions League, dort in den Jahren von 2004 bis 2006 zudem das Viertel-, 2007 bis 2009 das Achtelfinale. Ebenfalls 2007 wurde Olympique Lyon der erste Verein, der im gleichen Jahr sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die französische Meisterschaft gewinnen konnte.
Vereinspräsident ist derzeit Jean-Michel Aulas; die Ligamannschaft wird seit Juli 2008 von
Claude Puel trainiert. (Stand: August 2010)
Das
Stade Gerland (offiziell: Stade Municipal de Gerland) ist ein
Fußball- und
Rugbystadion im Stadtteil Gerland, im Süden von
Lyon,
Frankreich. Der französische
Erstligist Olympique Lyon bestreitet seit 1950 hier seine Heimspiele. Es fasst heute 43.051 Zuschauer. Das Stadion zählt zum französischen
Patrimoine du xxe siècle (
deutsch:
Erbe des 20. Jahrhunderts) und die vier alten Torbögen an den Eingängen stehen seit 1967 unter
Denkmalschutz Geschichte:
Der Bau des Stadions geht auf den damaligen Bürgermeister
Édouard Herriot zurück. Er gab dem Architekten
Tony Garnier Anfang der 1910er Jahre den Auftrag eine Sport- und Veranstaltungsstätte zu entwerfen in Vorbereitung auf die
Internationale Städteausstellung 1914 in Lyon. Nachdem der
erste Weltkrieg von 1914–1918 den Bau unterbrach; setzte man die Arbeiten 1919 fort. Im Mai 1926 wurde dann die Stadionanlage mit
Leichtathletikanlage und
Radrennbahn von Bürgermeister Édouard Herriot eingeweiht. Für einen Leichtathletik-Länderkampf Frankreich gegen die Schweiz erneuerte man 1942 die
Aschenbahn. Am 27. August 1950 bestritt Olympique Lyon sein erstes Spiel im Stade Gerland. Gegen den
CA Paris gelang
Olympique ein 3:0-Sieg. 1961 bestanden Pläne das Stadion für die
Olympischen Sommerspiele 1968 auf 85.000 Plätze zu erweitern, wenn man den Zuschlag bekäme.
Mexiko-Stadt setzte sich aber im ersten Wahlgang gegen
Detroit, Lyon und
Buenos Aires durch. Die Radrennbahn wurde aber aus der Anlage entfernt.
Die
französischen Fußballnationalmannschaft traf zu ihrem ersten Länderspiel am 17. Oktober 1968 im Stade Gerland auf die
spanische Fußballnationalmannschaft. Das Endergebnis lautet 1:3 für die Gastmannschaft. Am 9. September 1980 versammelten sich zum Spiel Olympique Lyon und des
AS Saint-Étienne 48.552 Zuschauer. Dies ist bis heute Zuschauerrekord der Spielstätte. Anlässlich der
Fußball-Europameisterschaft 1984 wurden Umbauten nach den Plänen der Architekten René Gagès und Michel Relave durchgeführt. Zu dieser Zeit fasste das Stadion über 51.000 Zuschauer. Am 2. Mai 1986 war das Stade Gerland Austragungsort des Finales im
Europapokal der Pokalsieger. Vor 50.000 Zuschauern siegte die damals
sowjetische Mannschaft
Dynamo Kiew mit 3:0 gegen
Atlético Madrid aus Spanien. Am 14. Oktober 1994 wurde Lyon mit dem Stade Gerland als einer der Austragungsorte der
Fußball-Weltmeisterschaft 1998 ausgewählt.
Für die Fußball-Weltmeisterschaft wurde es ab Juli 1996 nach den Plänen von Albert Constantin modernisiert. Dabei wurden die Nord- wie die Südtribüne,
Virage Tony Garnier und
Virage Coubertin, hinter den Toren neu errichtet. Diese neuen Tribünen unterscheiden sich vom Baustil daher von den zwei alten Zuschauerrängen
Tribune Jean Jaurès und
Tribune Jean Bouin. Charakteristisch für die Nord- und die Südkurve sind die mit
Bögen ausgestatteten Dächer. Der Umbau kostete insgesamt 32.655.000
€. Ein Jahr vor der Fußball-WM fand als Generalprobe das Fußball-Turnier
Tournoi de France neben Lyon auch in
Paris (
Prinzenparkstadion),
Montpellier (
Stade de la Mosson) und
Nantes (
Stade de la Beaujoire) statt.
[2][3] Das Endspiel um den
European Challenge Cup (
Rugby Union) 1999 im Stade Gerland zwischen dem
AS Montferrandaise und dem
CS Bourgoin-Jallieu endete am 27. Februar vor 31.986 Zuschauern mit 35:16.
Am 26. Juni 2003 kam es zu einem tragischen Ereignis im Stade Gerland. Der 28-jährige, kamerunische Fußball-Nationalspieler
Marc-Vivien Foé brach in der 71. Minute des
Konföderationen-Pokal-Halbfinales
Kamerun gegen
Kolumbien auf dem Spielfeld zusammen und blieb regungslos liegen. Nach einer Stunde der versuchten
Reanimation konnte im Medizinischen Zentrum von Lyon nur noch der Tod festgestellt werden.
[4] Marc-Vivien Foé starb am
plötzlichen Herztod.
Der
französische Fußballpokal (
französisch:
Coupe de France de football) ist neben der
französischen Meisterschaft der wichtigste nationale Herrenfußballwettbewerb für Vereinsmannschaften in
Frankreich. Er wird vom
Landesverband FFF ausgerichtet. Heutzutage, da es einen
Europapokal der Pokalsieger nicht mehr gibt, berechtigt der Gewinn der
Coupe de France zur Teilnahme an der
UEFA Europa League der folgenden Saison, außerdem für das Spiel um den französischen Supercup, die
Trophée des Champions.
Der französische Pokalwettbewerb wurde 1917 auf Initiative von
Henri Delaunay ins Leben gerufen, dem für Frankreich eine ähnliche Sportveranstaltung vorschwebte, wie er sie beim
englischen Cup schätzen gelernt hatte.
[1] Der Wettbewerb hieß anfangs (sowie nochmals von 1940 bis 1945)
Coupe Charles Simon nach einem im
Krieg gefallenen Spieler und Verbandsfunktionär
[2] und nahm 1919/20 seinen heutigen Namen an. Die Coupe de France war der erste landesweite, verbandsübergreifende Wettbewerb in Frankreich
(Genaueres siehe hier). Ihre frühen Sieger wurden deshalb auch meist als französischer Meister
(champion de France) bezeichnet.
[3] Bei seiner ersten Austragung nahmen 48 Vereine teil, in der Spielzeit 2010/11 die bisherige Höchstzahl von 7.449.
Bisher haben sich 32 Vereine sowie eine Regionalauswahl in die Siegerliste eintragen können. Rekordgewinner ist
Olympique Marseille mit zehn Erfolgen vor
Paris Saint-Germain und
AS Saint-Étienne, amtierender Titelträger der Saison 2009/10 ist Paris SG