Bayer 04 Leverkusen Ort Leverkusen
Gegründet 15. Juni 1904
Vereinsfarben Rot-Schwarz
Stadion BayArena
Plätze 30.210
Vorstand Wolfgang Holzhäuser
Trainer Ralf Rangnick
Homepage Bayer 04 Leverkusen Fussball GmbH Liga Fußball-Bundesliga
2009/10 4. Platz
GESCHICHTE Gründung
Am 27. November 1903 schrieb Wilhelm Hauschild einen von 170 Arbeitern des Bayer-Konzerns unterzeichneten Brief an die Firmenleitung, mit der Bitte einen konzerneigenen Sportverein zu gründen. Das Unternehmen willigte ein und so kam es am 15. Juni 1904 zur Gründung des Turn- und Spielverein 1904 der Farbenfabrik vormals Friedrich Bayer Co. Leverkusen. Erster Vorsitzender des Vereins wurde Major a.D. Albert Mandel, der seit 1903 Wohlfahrtsdirektor im Bayerwerk war.
Am 31. Mai 1907 wurde eine separate Fußballabteilung gegründet. In der damaligen deutschen Sportgesellschaft herrschte eine Feindseligkeit zwischen Turnern und Vertretern anderer Sportarten, was eventuell mit dazu beitrug, dass die Fußballer sich zusammen mit den Handballern, Leichtathleten, Boxern und Faustballspieler ab dem 8. Juni 1928 vom Rest des Vereins abspalteten. Von da an gab es den TuS 04, in welchem sich die Turner organisierten und die Sportvereinigung Bayer 04 Leverkusen, welcher die anderen Sportarten angehörten. Da die Sportvereinigung die traditionellen Klubfarben Rot und Schwarz übernahm, änderten die Turner ihre Farben in Blau und Gelb.
Ende der Zwanziger und Anfang der Dreißiger Jahre spielten Leverkusens Fußballer ausschließlich in der dritten und vierten Liga, bis es ihnen 1936 gelang, die 2. Liga West zu erreichen. In diesem Jahr trugen die Spieler anlässlich eines Aufstiegsspiels gegen Solingen 95 erstmals das Bayer-Kreuz auf ihren Trikots. 1951 erreichte der Verein seine erste Teilnahme in der damals höchsten deutschen Spielklasse, der Oberliga West, in der sie bis zu ihrem Abstieg 1956 unter Trainer Sepp Kretschmann, der Bayer in den Vorsaisons noch zu einem 7. und einem 3. Platz hatte führen können, verblieben. Im Jahr 1962, dem Vorjahr der Gründung der professionell betriebenen Fußball-Bundesliga, stieg Leverkusen wieder in die höchste Spielklasse auf. Aus der Oberliga West wurden der 1. FC Köln, Borussia Dortmund, Preußen Münster, der FC Schalke 04 und der Meidericher SV (heute MSV Duisburg) für die 1. Bundesliga ausgewählt. Die restlichen Teams, zu denen auch Leverkusen zählte, bildeten mit den besten Vereinen der 2. Oberliga West die Regionalliga West, die zu dem Zeitpunkt zweithöchste deutsche Spielklasse.
Regionalliga
Der Leverkusener Mannschaft bereitete es zunächst Mühe, in der neuen Liga Fuß zu fassen, so dass sie in den Anfangsjahren stets im Tabellenkeller anzutreffen war. In der Saison 1967/68 wurden sie erstmals Meister der Regionalliga West, belegten aber in der Aufstiegsrunde nur den 2. Platz, und mussten infolgedessen dem Erstplatzierten, Kickers Offenbach, den Vortritt lassen, in die 1. Bundesliga aufzusteigen. Allerdings konnte die Mannschaft an diesem Aufwärtstrend nicht festhalten und stieg in der Saison 1972/73 aus der Regionalliga West ab.
Zweite Bundesliga
In der Saison 1975/76 stieg Leverkusen wieder in die zweithöchste deutsche Spielklasse auf. Dies war mittlerweile die 1974 ins Leben gerufene ebenfalls professionelle 2. Fußball-Bundesliga, die zu jenem Zeitpunkt noch zweigleisig war und in eine Süd- und eine Nordstaffel aufgeteilt war. Erwartungsgemäß kämpfte man in der ersten Saison gegen den Abstieg und beendete das Jahr auf dem 15. Tabellenplatz, der in der damals noch 20 Mannschaften zählenden Liga den Klassenerhalt bedeutete. In den folgenden Jahren konnte sich Bayer 04 Leverkusen kontinuierlich steigern und wurde 1979 Meister der 2. Bundesliga Nord, nachdem sie am dritten Spieltag die Tabellenführung übernommen hatten und nicht mehr abgaben. Dieser Triumph brachte den lang ersehnten Aufstieg in die 1. Bundesliga mit sich. Meistertrainer war Willibert Kremer, der Leverkusen 1976 übernommen hatte und am 22. November 1981 entlassen wurde. Zum Aufstiegskader gehörten auch bekannte Spieler wie Jürgen Gelsdorf oder Thomas Hörster, die nach ihrer aktiven Karriere bei Leverkusen auch als Trainer in Erscheinung treten sollten.
Aufstieg und erste Erfolge
In den ersten Jahren Erstligazugehörigkeit konnte Leverkusen nicht viel erreichen und kämpfte Jahr für Jahr gegen den Abstieg, der besonders in der Spielzeit 1981/82 bedrohlich nahe kam und nur durch zwei Relegationsspiele gegen den Aufstiegsaspiranten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, abgewendet werden konnte. 1984 wurden die beiden geteilten Bayer-Sportvereine nach über einem halben Jahrhundert wieder zu einem Verein zusammengefügt. Fortan nannte sich der Club TSV Bayer 04 Leverkusen e.V.. Während die offiziellen Klubfarben in Rot-Weiß geändert wurden, blieb die Fußballabteilung bei Rot-Schwarz.
Mit der Besetzung des Traineramts durch Erich Ribbeck ab 1985 gelang es der Mannschaft sich in der oberen Tabellenhälfte zu etablieren. Die Spielzeit 1985/86 schloss die Werkself mit dem 6. Tabellenplatz ab, der ihnen erstmals die Teilnahme am UEFA-Cup sicherte, was vor allem herausragenden Spielern wie dem populären Südkoreaner Cha Bum-kun zu verdanken war, dem in dieser Saison 17 Tore gelangen. In die Ära Ribbeck fällt mit dem UEFA-Pokalsieg 1988 auch der größte Vereinserfolg Bayer Leverkusens. Nachdem man im Halbfinale Werder Bremen mit 1:0 und 0:0 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, traf man im Finale auf den spanischen Vertreter Espanyol Barcelona. Das Hinspiel ging am 4. Mai im Estadi Sarrià zu Barcelona mit 0:3 verloren, woraufhin schon viele ihre Hoffnungen auf den ersten internationalen Titelgewinn begruben. Im Rückspiel am 18. Mai gewann Leverkusen aber ebenfalls mit 3:0; das Spiel ging ins Elfmeterschießen, Leverkusen siegte insgesamt mit 6:5 Toren. Mit dem brasilianischen Nationalspieler Tita verließ ein wertvoller Spieler den Verein, als er nach dem Titelgewinn einen besseren Vertrag forderte, welcher ihm aber verwehrt blieb. Auch Erich Ribbeck, dessen Vertrag auslief, verließ den Verein. Im gleichen Jahr wurde Reiner Calmund Manager des Vereins, was als wichtige Entwicklung des Vereins angesehen wird, da Calmund in den folgenden Jahren am weiteren Erfolg Leverkusens entscheidenden Anteil haben sollte.
Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 gelang es Reiner Calmund die ostdeutschen Nationalspieler Ulf Kirsten, Andreas Thom und Jens Melzig unter Vertrag zu nehmen. Darüber hinaus intensivierte Calmund Leverkusens Kontakt zu Juan Figer, einem einflussreichen brasilianischen Spieleragenten. Dadurch war es in den folgenden Jahren möglich, zahlreiche brasilianische Stars wie Jorginho oder Paulo Sérgio zu verpflichten. Zudem schlossen sich charismatische Spieler wie Bernd Schuster und Rudi Völler dem Verein an, was dessen Popularität steigerte.
Mit Christian Wörns und Andreas Thom befanden sich zwei Leverkusener im Kader der deutschen Nationalmannschaft für die Fußball-Europameisterschaft 1992 in Schweden.
1993 gewann Leverkusen das DFB-Pokalfinale gegen die Amateure von Hertha BSC mit einem 1:0 durch einen Treffer des Torschützenkönigs der gleichen Saison, Ulf Kirsten. Durch den Sieg des Hallen Masters 1994 in Dortmund wurde Bayer Leverkusen in diesem Jahr Deutscher Hallenmeister.
In eben dieser Saison verpflichtete Leverkusen erneut Erich Ribbeck als Trainer, um an die erfolgreiche Zeit Ende der 1980er Jahre anzuknüpfen. Trotz großer Namen wie Rudi Völler, Ulf Kirsten und Bernd Schuster kämpfte das Team den gesamten Saisonverlauf über gegen den Abstieg. Noch während der Saison wurde Erich Ribbeck entlassen und durch Interimscoach Peter Hermann ersetzt, der das Team bis zum Saisonende betreute. Am letzten Spieltag kam es im Ulrich-Haberland-Stadion zu einem wahren Endspiel zwischen Bayer Leverkusen und den Gästen des 1. FC Kaiserslautern. Pavel Kukas Führungstreffer in der 58. Minute konnte Markus Münch in der 82. Minute zum 1:1-Endstand ausgleichen, was zur Folge hatte, dass Kaiserslautern erstmals in seiner Geschichte den Gang in die zweite Liga antreten musste und Leverkusen die Saison auf dem 14. Platz beendete.
Der wohl berühmteste Spieler der je für Leverkusen spielte: Rudi Völler
Ankunft in der Spitze
Nach der verkorksten Saison 1995/96 wurde Christoph Daum, der bereits Erfolge mit dem 1. FC Köln, dem VfB Stuttgart und dem türkischen Verein Beşiktaş Istanbul vorzuweisen hatte, als Cheftrainer verpflichtet. Er änderte das Spielsystem und ließ fortan technisch hochwertigen Offensivfußball praktizieren, was zum Erfolg führte. Leverkusen wurde mit zwei Punkten Rückstand auf den FC Bayern München Vizemeister. Dies sollte in der Ära Daum noch zwei weitere Male gelingen, nämlich 1999 und 2000. Unter Daum stießen bekannte Spieler wie Emerson, Zé Roberto und Michael Ballack zum Verein.
Seit 1. April 1999 ist die Fußballabteilung in die Bayer 04 Leverkusen Fußball GmbH ausgegliedert, dabei wurden alle Anteile der GmbH an die Bayer AG übertragen.
Am 21. Oktober 2000 kam es zur Entlassung Christoph Daums, nachdem diesem aufgrund einer freiwillig abgegebenen Haarprobe der Konsum von Kokain nachgewiesen wurde. Daum galt zum damaligen Zeitpunkt als heißer Kandidat auf den Posten des Bundestrainers und sollte den vorerst nur vorübergehend als Teamchef fungierenden Rudi Völler nach Beendigung des Vertrages bei Leverkusen als Nationaltrainer beerben. Durch diese Kokain-Affäre war diese Planung allerdings hinfällig, da er trotz eines Freispruchs als nicht mehr tragbar galt. Der ehemalige Bundestrainer Berti Vogts übernahm die sportliche Leitung in Leverkusen, wurde allerdings am Ende der Saison entlassen. Leverkusen belegte einen enttäuschenden 4. Platz.
Am 1. Juli 2001 übernahm Klaus Toppmöller den Trainerposten in Leverkusen. Es sollte eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte werden. Leverkusen spielte bis zum Ende der Saison um die Meisterschaft mit und lieferte sich mit Bayern München und Borussia Dortmund einen erbitterten Kampf um die Spitze. Schließlich wurden sie Vize-Meister, da man in den letzten drei Spielen nur einen Sieg holen konnte und somit von Borussia Dortmund als Tabellenführer abgelöst wurde. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft das Finale, unterlag dem Vorjahressieger Schalke 04 allerdings mit 2:4. Auch in der Champions League, für die sich Leverkusen vor der Saison erst qualifizieren musste, entwickelten sie sich überraschenderweise zu einem Favoriten, indem sie Juventus Turin, Deportivo La Coruña und FC Liverpool teils deutlich schlugen. Durch zwei Unentschieden im Halbfinale gegen Manchester United zog man erstmals in der Vereinsgeschichte in das Finale der Champions-League ein, als erste Mannschaft überhaupt, die noch keinen nationalen Meistertitel gewonnen hatte. Dort traf man auf Rekordsieger Real Madrid. Durch die 1:2-Niederlage in Glasgow war auch dieser zum Greifen nahe Titel verloren, so dass Leverkusen die Saison trotz sehr attraktivem und sehenswertem Fußball mit drei zweiten Plätzen beendete. Trotzdem wurde Klaus Toppmöller von deutschen Sportjournalisten zum „Trainer des Jahres“ gewählt. Leverkusen wurde eingeladen, der G-14 beizutreten, einer Vereinigung bedeutender Fußballclubs Europas.
Krise und Gegenwart
Nach Bayers Erfolgen 2002 und der gelungenen Weltmeisterschaft des deutschen Teams, zu dem auch fünf Bayer-Akteure gehörten (Hans-Jörg Butt, Michael Ballack, Oliver Neuville, Carsten Ramelow und Bernd Schneider), wurden viele Führungsspieler abgeworben. Besonders der Verlust Michael Ballacks und Zé Robertos, die zu Ligakonkurrent Bayern München wechselten, schmerzte und war kaum zu überwinden, da ambitionierte Neuzugänge wie Jan Šimák, Hanno Balitsch oder der Brasilianer Cris den Erwartungen nicht gerecht werden konnten. So geriet Leverkusen nach schlechtem Saisonstart seit langem wieder in die Abstiegsregion, was am 16. Februar 2003 zur Entlassung Klaus Toppmöllers führte. Amateurtrainer Thomas Hörster sollte ihn ersetzen, doch auch unter seiner Führung blieb der Erfolg aus. Nachdem er nach der 1:4-Niederlage am 32. Spieltag gegen den Hamburger SV nicht mehr an den Klassenerhalt glaubte, wurde er von Klaus Augenthaler abgelöst, der die Mannschaft eigentlich erst in der nächsten Saison übernehmen sollte. In den letzten beiden Spielen gelangen zwei Siege gegen TSV 1860 München und den 1. FC Nürnberg, woraufhin Leverkusen noch den sicheren 15. Tabellenplatz erreichte.
Am 8. Juni 2004 trat Reiner Calmund mit Wirkung zum 30. Juni 2004 als langjähriger Geschäftsführer des Vereins zurück, womit Leverkusen eine seiner schillernden Persönlichkeiten verlor. Am 1. Juli 2004 wurde Wolfgang Holzhäuser sein Nachfolger.
Unter Augenthalers Führung erlebte die Mannschaft wieder einen Aufschwung und konnte durch wichtige Siege den dritten Tabellenplatz fixieren und sich für die Champions-League qualifizieren. Dort überstanden sie in der Saison 2004/05 in einer Gruppe mit Real Madrid, AS Rom und Dynamo Kiew die Gruppenphase als Tabellenerster, scheiterten jedoch im Achtelfinale am späteren Champions-League-Sieger aus Liverpool. Die Saison beendete die Mannschaft mit den 6. Tabellenplatz, konnte sich aber, da die beiden Pokalfinalisten Bayern München und FC Schalke 04 durch höhere Platzierungen in der Liga schon international vertreten waren, für den UEFA-Cup qualifizieren.
Im März 2006 ermittelte die Kölner Staatsanwaltschaft gegen Calmund, der mit veruntreuten Konzerngeldern den Klassenerhalt des TSV Bayer 04 Leverkusen in der Saison 2002/03 erkauft haben sollte. Die Ermittlungen wurden jedoch im April eingestellt.
Die Mannschaft startete schwach in die Saison 2005/06 und nach dem überraschenden Aus in der 1. Runde des UEFA-Cups gegen ZSKA Sofia und dem unerwartet schlechten Tabellenplatz wurde Augenthaler entlassen. Sportdirektor Rudi Völler wirkte für fünf Spieltage als Interimscoach, ehe Michael Skibbe zum neuen Trainer ernannt wurde. Anfangs erbrachte er mit seiner Mannschaft nur mäßige Leistungen, jedoch gelang ihm in der Rückrunde mit der Mannschaft der Durchbruch, wodurch Leverkusen mit einer Siegesserie von 7 Spielen zum zweitbesten Team der Rückrunde avancierte und sich am Ende durch den 5. Tabellenplatz für den UEFA-Cup qualifizieren konnte. Skibbe konnte durch viele junge Leistungsträger und dem erfolgreichen Torjäger Dimitar Berbatow (dem 21 Tore in der Saison gelangen) eine starke Mannschaft bilden.
In der Saison 2006/07 spielte die Mannschaft von Trainer Michael Skibbe unkonstant auf hohem Niveau. Nach guten Spielen mit überzeugender Leistung, wie zum Beispiel dem 3:1 gegen Sion und dem 3:1 gegen Schalke 04, folgten meist wieder Spiele, in denen die Werkself überhaupt nicht überzeugen konnte. Das Erreichen des Viertelfinales im UEFA-Cup wurde jedoch als Erfolg bezeichnet, obwohl sich das Team mit einem 0:3 im eigenen Stadion und einer der schlechtesten Leistungen in der gesamten Saison aus dem Wettbewerb verabschiedete. Am Ende wurde jedoch das Saisonziel für die Bundesliga, Platz 5 und somit die erneute Qualifikation für den UEFA-Cup, erreicht.
In der Saison 2007/08 sah es für Bayer 04 lange nach einer Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb aus. Nach einem eher schlechten Saisonstart und einer Niederlage im DFB-Pokal beim FC St. Pauli hatte sich Leverkusen schnell in die Spitzengruppe der Liga gespielt und konnte sich bis zur Mitte der Rückrunde im Kampf um die Champions-League-Plätze behaupten. Im UEFA-Pokal kam Bayer nach Startschwierigkeiten weit: Erst im Viertelfinale war gegen den späteren Sieger Zenit Sankt Petersburg Endstation. In der Liga beendeten sechs Niederlagen aus den letzten neun Spielen die Hoffnungen der Werkself auf eine erneute Teilnahme am Europapokal; Bayer beendete die Saison als Siebter. Wenige Tage nach Saisonende wurde Trainer Michael Skibbe entlassen und durch Bruno Labbadia ersetzt.
Unter Labbadia begann die Mannschaft die Saison 2008/09 recht vielversprechend. Dank der Leistungen einiger hoffnungsvoller Neuzugänge wie Patrick Helmes, Renato Augusto und Michal Kadlec konnte sich die Mannschaft in der Hinrunde in der Spitzengruppe der Ligatabelle platzieren und stand zur Winterpause auf Platz 5, nur drei Punkte hinter dem Herbstmeister TSG 1899 Hoffenheim. Mit Beginn der Rückrunde verließ die Mannschaft aber das Glück, am Ende der Saison konnte Bayer nicht mehr um die Meisterschaft mitspielen und landete schließlich auf Platz 9. Im DFB-Pokal war die Mannschaft erfolgreicher und gelangte bis ins Finale, wo man aber 0:1 gegen Werder Bremen verlor. Zudem mahnte Labbadia in einem umstrittenen Zeitungsinterview mit der Süddeutschen Zeitung am Tag vor dem Finalspiel fehlende Zusammenarbeit mit Wolfgang Holzhäuser an. Beides führte dazu, dass Labbadia die Freigabe erteilt wurde, als Trainer zum Hamburger SV zu wechseln. Am 5. Juni 2009 wurde Jupp Heynckes als neuer Trainer vorgestellt. Ein gutes Jahr später übernimmt Ralf Rangnick das Amt von Heynckes.
Stadion
Heimstätte der Bayer-04-Fußballer ist die BayArena. Die Gesamtkapazität beträgt 30.210 Sitzplätze, der Gästebereich bietet 2.500 Zuschauern Platz. Das Stadion ist komplett überdacht und bietet dem Fan großen Komfort. Früher hieß das Stadion „Ulrich-Haberland-Stadion“.
Der Spatenstich zum Bau des Ulrich-Haberland-Stadions fand am 23. April 1956 durch Dr. Fritz Jacobi statt, 1958 wurde das Stadion mit einer Kapazität von 20.000 Zuschauern eingeweiht und ersetzte damit das alte Stadion „Am Stadtpark“. 1963 wurde anlässlich der 100-Jahr-Feier der Bayer AG das Stadion mit einer Flutlichtanlage ausgestattet. Im Jahr 1986 wurde das Stadion schließlich zu einem komplett überdachten Stadion umgebaut. Mit dem Bau der Südtribüne bot das Stadion von August 1997 bis Dezember 2007 22.500 Zuschauern Platz. Die letzte große Baumaßnahme wurde 1999 mit dem Bau des Hotel Lindner hinter der Nordtribüne beendet.
Am 30. März 2007 wurde vom Vorstand der Bayer AG beschlossen, dass die BayArena auf eine Kapazität von über 30.000 Zuschauer ausgebaut werden sollte. Die Umbaumaßnahmen begannen im Dezember 2007 und wurden zum Beginn der Saison 2009/10 abgeschlossen. Auf Grund des Umbaus trat die Werkself bei den gesamten Rückrundenheimspielen der Saison 2008/09 in der Düsseldorfer LTU Arena an.
Innenansicht der BayArena
Die Fans
Bayer Leverkusen hat 355 Fanclubs, in denen sich 25.000 Mitglieder organisieren. Zu jedem Heimspiel erscheint die kostenlose Vereinszeitung BayArena Magazin. Mit den „Mad-Boyz Leverkusen“ entstand im Jahre 1989 einer der ersten ultraorientierten Fanclubs in Deutschland.
Eine große Rivalität besteht zwischen den Fans Bayer Leverkusens und denen des 1. FC Köln. Es geht hier um geographische sowie traditionelle Hintergründe, da beide Lager für sich beanspruchen, die „Macht am Rhein“ zu sein. Während die Kölner Fans hier auf ihre Tradition als Gründungsmitglied der Bundesliga und zahlreiche Erfolge in der Vergangenheit verweisen, nutzen die Leverkusener Fans die derzeitige sportliche Überlegenheit. Des Weiteren sind die Leverkusener Anhänger sehr unbeliebt bei den Fans des KFC Uerdingen 05, was auf den ehemaligen gemeinsamen Sponsor, die Bayer AG, zurückzuführen ist. Ein gewisses Spannungsverhältnis besteht ebenso zu Fortuna Düsseldorf.
Eine Fanfreundschaft gibt es mit den Anhängern von Kickers Offenbach. Diese beruht auf einer Begebenheit aus der Saison 1979/80. Damals foulte der Leverkusener Jürgen Gelsdorf den damals noch bei Eintracht Frankfurt spielenden Bum-Kun Cha so rüde, dass dieser ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, woraufhin die Frankfurter Fans den Anhängern Leverkusens für das Rückspiel Rache schworen. Im Rückspiel gesellten sich zu den Leverkusenern auch Anhänger von Kickers Offenbach, die eine Lokalrivalität mit den Nachbarn aus Frankfurt haben. Aus dieser Geste der Offenbachfans wurde eine langjährige Fanfreundschaft, die sogar die Relegationsspiele zur Bundesliga in der Saison 1981/82 überstand, in der die beiden Vereine gegeneinander antreten mussten. Leverkusen war damals am Saisonende 16., woraufhin die Mannschaft zwei Relegationsspiele gegen den Drittplatzierten aus der 2. Bundesliga, Kickers Offenbach, bestreiten musste. Leverkusen gewann die beiden Spiele mit 1:0 und 2:1, was den Verbleib in der 1. Bundesliga bedeutete, während die Offenbacher weiterhin zweitklassig blieben.
Eine weitere nennenswerte Fanfreundschaft besteht zu den Fans von Standard Lüttich. Die Kontakte werden aber nur von den Ultras getragen.
Ebenfalls gab es eine Freundschaft mit Fans von Arminia Bielefeld. Diese wird aber seit etwa 2007 nicht mehr getragen und es bestehen nur noch Einzelkontakte.
Bayer-Fans im Derby gegen Köln.